Oberhausen. Das Theater Oberhausen führt das Stück „So viel Zeit“ nach dem Roman von Frank Goosen auf. Es wird sehr viel, sehr warm über Menschen erzählt. Außerdem gehört virtuos gespielter Hardrock mit zur Aufführung. Die Premiere ist am Samstag, 27. September, um 19.30 Uhr im Großen Haus.

„Kann Musik Leben retten? Wollen sie die Antwort wissen? Dann gehen Sie am 27. September ins Theater. An diesem Tag werden, so sagt es Regisseur Peter Carp, ganz große Lebensthemen auf leichte Art serviert. Und zum Schauspiel gehört in diesem Fall unbedingt die Musik der späten 70er Jahre dazu. Hardrock „auf artistisch hohem Niveau“ mit der Rockband „Mountain Of Thunder“ des Theaters unter der musikalischen Leitung von Peter Engelhardt. Das Theater Oberhausen zeigt die Bühnenfassung von Frank Goosens Roman „So viel Zeit“. Und diese Geschichte birgt eine Menge Potenzial.

„Frank Goosen kennt sicher jeder“, ist Carp überzeugt. Er nennt ihn einen sehr guten Kabarettisten und Romanautor. Gleichzeitig warnt der Intendant des Theaters die Zuschauer: Der Autor Frank Goosen ist ein anderer als der Kabarettist. Für Schenkelklopfer sei das Stück nichts, in dem Zeit und wie man sie gestaltet, eines der großen Themen ist - neben der Frage, ob Musik Leben retten kann.

Nichts für Schenkelklopfer

Die Geschichte: Einmal pro Woche treffen sich vier Männer Mitte vierzig in ihrer Heimatstadt im Ruhrgebiet zum Doppelkopf. Sie erinnern sich an ihre Schulzeit, Rockkonzerte, Partys, erste Verliebtheit. Und dann fragt sich einer aus der Runde plötzlich: „An was werden wir uns erinnern, wenn wir 70 sind?“ „Sie straucheln ein wenig in ihrer bürgerlichen Existenz“, verdeutlicht Carp. Und so kommen sie auf die Idee, tatsächlich die Band zu gründen, von der sie immer träumen. Aber die Vier merken schnell, so richtig toll ist das mit ihrer Musik nicht. Ein Mitspieler fehlt ihnen noch zu ihrem Glück. Das ist Ole, den es nach Berlin verschlagen hat. Nun wird er ins Ruhrgebiet zurückgeholt. Zu Fünft rocken die Mittvierziger so richtig ab. Tatsächlich entwickeln sich ihre Leben in die eine oder andere Richtung. Aber ob Musik wirklich Leben retten kann?

Weitere Vorstellungen

Die Premiere des Stücks „So viel Zeit“ nach dem Roman von Frank Goosen ist am Samstag, 27. September, um 19.30 Uhr im Großen Haus. Die Regie führt Theaterintendant Peter Carp. Für die Dramaturgie zeichnet sich Rüdiger Bering verantwortlich. Die musikalische Leitung hat Peter Engelhardt übernommen.

Weitere Vorstellungen sind am 28. September um 18 Uhr; am 1. Oktober um 19.30 Uhr und am 31. Oktober um 19.30 Uhr. Karten gibt es zum Preis von 11 bis 22,50 Euro. Kartentelefon 0208/8578- 84.

Eines ist jedenfalls klar: Die Geschichte ist keine, in der ein Happy-End eine Hauptrolle spielt. Nicht allen Protagonisten geht es zum Schluss wirklich gut. Dennoch bekommen die Männer wieder Mut, ihr eigenes Leben zu gestalten, verdeutlicht Carp. Er sagt, er habe sich für „So viel Zeit“ entschieden, weil das Theater viele musikalische Produktionen mache und sie das Genre der Musik der späten 70er Jahre noch nicht hatten. „Wir fanden den Roman toll“, erklärt der Regisseur weiter, „weil der sehr viel, sehr warm über Menschen erzählt.“

„Frank Goosen freut sich, das wir das machen“, sagt Carp. Er verrät, dass der Autor auch zur Premiere kommen wird. Dann wird er zum ersten Mal die Bühnenfassung seines Romans zu sehen bekommen.