Oberhausen. Die Gruppe Invisible Playground inszeniert in Oberhausen eine ungewöhnliche Theatertour. Besucher können am 12.,13. und 14. September eine Zeitreise ins Jahr 2044 erleben. Los geht's im Mülheimer Ringlokschuppen, ein Shuttle-Bus bringt die Besucher dann zum Stadtspiel nach Oberhausen.
Ein Abend, vier Kollektive, eine Theatertour: Am 12., 13. und 14. September gibt es in Oberhausen die Möglichkeit, ein extrem ungewöhnliches und sehr innovatives Theater-Groß-Spektakel als Ganzes zu erleben, das es noch nie gab und nie wieder geben wird: Vier Kreativ-Gruppen arbeiten seit zwei Jahren daran, dass es gelingt. Ihr Thema: 54. Stadt.
Invisible Playground, eins der insgesamt vier Regie-Teams, bespielt die Innenstadt vom Marienviertel bis zur Marktstraße. Eine Gegend, die im Jahr 2044, in dem die Apokalypse von Ruhrstadt stattfindet, nicht gerade ungefährlich sein wird. Die Tour-Teilnehmer werden, mit einem Plan ausgerüstet, in Kleingruppen auf dem Spielterrain unterwegs sein.
Gangster und Rocker rauben Kultur und Essen
Ihr Auftrag: Rettet die Demokratie. Gangster und Rocker, um die 20 Personen, die als Statisten mitspielen, werden den Weg über den Parcours erschweren. „Sie rauben ihnen Kultur und Essen“, sagt Playground-Mitglied Daniel Boy. An 15 Fluchtpunkten, in Einrichtungen, Wohnungen oder auch in Läden installiert, begegnen die Teilnehmer hingegen Menschen, die ihnen irgendwie behilflich sind.
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Klingt ein bisschen nach Schnitzeljagd für Erwachsene und danach, dass alles davon abhängt, dass niemand Spielverderber ist. Macht aber Spaß, im besten Fall sogar gemeinsam glücklich. „Wir haben ähnliche Formate schon in anderen Städten sehr erfolgreich initiiert“, sagt Christiane Hütter. „Spiele in der Stadt gibt es weltweit. Wir designen die Regeln so, dass die Aufgaben verständlich und zu bewältigen sind.“
Inga Schwörer bringt Insiderwissen mit
Christiane Hütter ist Psychologin und Drehbuchautorin, Daniel Boy hat Kulturwissenschaften studiert und Sebastian Quack, ebenfalls Mitglied im Team 54. Stadt, ist Programmierer und Theaterexperte. Oberhausen-Insiderwissen bringt Inga Schwörer ins Spiel. Sie ist hier aufgewachsen, lernte Invisible Playground als Praktikantin im Mülheimer Ringlokschuppen kennen und ist die Produktionsleiterin des Zukunfts-Abenteuers.
Doch vor dem City-Spiel in Oberhausen serviert Kainkollektiv, eine Künstlergruppe, die sich mit Lebensräumen beschäftigt, den Tour-Teilnehmern eine Installation im Theatersaal im Mülheimer Ringlokschuppen mit Ruhrstadtbildern, Chorgesang, einer Sopranistin, einem Requiem und zeitgenössischer Musik.
Shuttle-Bus von Mülheim nach Oberhausen
Danach steht die Entscheidung an: Begebe ich mich auf Audio-Walktour durch Mülheim mit den Medienkünstlern von Linga oder eben zum Stadtspiel mit Invisible Playground. Ein Shuttle-Bus verbindet die beiden Städte.
Erst etwa um 22 Uhr beginnt das große Finale der Tour im Großen Haus des Oberhausener Theaters, kreiert vom Künstlerkollektiv „copy & waste“, das in der letzten Spielzeit hier „Barbarellapark“ aufführte. Insgesamt dauert das Spektakel etwa sechs Stunden. „Daniel Boy: „Barrierefrei ist es nicht und wir empfehlen festes Schuhwerk.“