Oberhausen. . An vielen Oberhausener Schulen finden die Schulreisen trotz der Sparmaßnahme des Landes statt. Nach einem Erlass der Landesregierung sollten Lehrern die Kosten für Klassenfahrten nur erstattet werden, wenn die Fahrt schon im Juli genehmigt wurde – doch die meisten Schulen planen langfristig.

Oberhausener Schulen reagieren vorwiegend gelassen auf den Erlass des NRW-Schulministeriums, Lehrern in diesem Jahr aufgrund der Haushaltssperre keine Kosten für Klassenfahrten zu erstatten, falls die Fahrt erst nach Juli 2014 genehmigt wurde. An vielen Schulen werden Klassenfahrten bereits ein Jahr im Voraus geplant und sind somit nicht von der Sparmaßnahme betroffen.

So auch das Bertha-von-Suttner-Gymnasium in Sterkrade: „Wir müssen unsere Klassenfahrten von langer Hand planen und sie werden in den Klassenkonferenzen ausführlich besprochen. Spontane mehrtägige Schulreisen kommen so gut wie nicht vor“, sagt Schulleiter Michael von Tettau.

Geringe Kosten bei Tagesausflügen

Anders sehe es etwa bei Wandertagen aus: „Da bleibt es den Lehrern selbst überlassen, ob Sie die Kosten selbst tragen möchten – wenn ein Lehrer sich dagegen entscheidet, kann der Ausflug eben nicht stattfinden.“ Doch seien die Kosten für Tagesausflüge eher gering, so von Tettau, der Klassenfahrten auch als Bestandteil des Bildungsauftrags von Schulen sieht: „Diese Fahrten sind unverzichtbar. Auch am Gymnasium erleben wir häufig, dass die Kinder kaum Gelegenheit haben, mal das Ausland kennenzulernen, weil die Eltern sich teure Urlaube nicht leisten können.“ Schon jetzt plane man deshalb die Fahrten für 2015, um auch künftig nicht von kurzfristigen Sparplänen der Landesregierung betroffen zu sein.

Auch an der Hauptschule Eisenheim in Alstaden, die im kommenden Schuljahr ausläuft, hat man die Klassenfahrten schon zu Beginn des Jahres geplant. „Insofern freuen wir uns über jede Klassenfahrt, die wir an unserer Schule noch erleben dürfen“, sagt Schulleiter Norbert Becker spürbar wehmütig. Lediglich spontan geplante Tagesausflüge seien möglicherweise von der Haushaltssperre betroffen, doch übernehme auch hier das Gros des Kollegiums die Kosten dafür selbst: „Das ist eine unausgesprochene Vereinbarung und den meisten Lehrern ist es auch selbst ein Anliegen, dass die Wandertage stattfinden können.“

An der Fasia-Jansen-Gesamtschule in Alt-Oberhausen sind die Klassenfahrten ebenfalls schon längst in trockenen Tüchern – so geht es für die Oberstufe im nächsten Jahr etwa einige Tage nach London. Über den Erlass der Landesregierung wundert sich die stellvertretende Schulleiterin Sabine Meder ein wenig: „Ich bezweifle, dass das Land mit der Streichung nennenswerte Summen einspart, weil fast alle Schulen ihre Fahrten langfristig planen.“