Oberhausen. . Uwe Bleckmann ist der neue Direktor des Freiherr-vom-Stein-Gymnasium. Der 48-Jährige hat selbst vor rund 30 Jahren dort sein Abitur gemacht. Jetzt leitet er die Schule mit knapp Tausend Schülern und ein 71-köpfiges Kollegium. Es ist ihm eine Herzensangelegenheit seine alte Schule zu leiten.
Zur Eröffnung des Leseclubs hält Uwe Bleckmann eine kleine Ansprache, es herrscht herzliche Stimmung. Vor dem nächsten Termin mit der Redakteurin spricht der Sterkrader noch kurz auf dem Flur mit einem Schülervertreter über ein Mentorenprogramm. Um 13 Uhr wartet der Lehrerrat, aber jetzt erstmal zum Interview. Bei all dem Gewimmel wirkt Uwe Bleckmann wie der sprichwörtliche Fisch im Wasser. Der 48-Jährige, der in den Sommerferien (zum 1. August) den Posten des Schulleiters am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium übernommen hat, scheint angekommen zu sein.
Besser gesagt, er ist zurückgekehrt: So ganz alltäglich ist es nicht, dass einer später mal Direktor an dem Gymnasium wird, an dem er selbst Abitur gemacht hat. 1985 erwarb Bleckmann am „Freiherr“ die Hochschulreife, und dass er nun dem Sterkrader Gymnasium mit knapp 1000 Schülern und einem 71-köpfigen Kollegium (plus zehn Referendare) vorsteht, „ist eine echte Herzensangelegenheit für mich“. Der Mathematik- und Pädagogiklehrer, der vorher gut ein Jahr am Elsa-Brändström-Gymnasium stellvertretender Schulleiter war, meint: „Ich war am ,Elsa’ zufrieden, ich wäre nirgendwoanders hingegangen, aber das ,Freiherr’ ist mehr als nur irgendeine Schule für mich.“
Persönlichkeit geprägt
Die Schule habe seine Persönlichkeit geprägt, sein Selbstvertrauen gestärkt, „ich möchte das zurückgeben“. Verlässlichkeit, Ordnung, Struktur, alles im Sinne von Unterstützung, seien Merkmale des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums, „traditionelle Werte, die die Schule in die Moderne gerettet hat“. Was ihn an der Aufgabe des Schulleiters reizt? „Schule zu gestalten“, sagt Uwe Bleckmann sofort, wobei er zugibt, dass die Gestaltungsräume mitunter beschnitten sind. Dennoch: Gesprächsführung, Personalmanagement, Organisation, „das reizt mich, das will ich machen“. Und weiter unterrichten, denn um nur Verwaltungschef zu sein, ist er zu gerne Lehrer.
Als große Herausforderung sieht Bleckmann den anstehenden Generationenwechsel im Kollegium. „Innerhalb der nächsten fünf Jahre werden zwanzig Kollegen in Pension gehen“, schildert der neue Freiherr-Chef die Personalsituation, „damit gehen auch Persönlichkeiten verloren und Menschen, die sich um bestimmte Dinge an dieser Schule gekümmert haben.“ Dafür müssten Konzepte erarbeitet, das Schulprogramm aktualisiert werden und vieles mehr.
Dabei sei wichtig: Kommunikation, „die Leute mit ins Boot holen“, erklärt der neue Direx, „meine Maxime ist: ansprechbar sein“.