Oberhausen. . Bund der Steuerzahler vergleicht Elternbeiträge aller NRW-Städte mit mehr als 60.000 Einwohnern. Im Vergleich der kreisfreien Städte gehört Oberhausen zu den Kommunen mit den höchsten Beiträgen. Die NRZ hat genauer hingeschaut.

Wie teuer ist der Besuch einer Kindertageseinrichtung? Dieser Frage hat sich jüngst der Bund der Steuerzahler angenommen und die Elternbeiträge aller NRW-Städte mit mehr als 60.000 Einwohnern unter die Lupe genommen. „Zwischen Null und 800 Euro ist alles drin“ lautete das Fazit des Vergleichs.

Im Vergleich der kreisfreien Städte gehörte Oberhausen zu denen, in denen die höchsten Beiträge erhoben werden: Bei einem angenommenen Elterneinkommen von 40.000 Euro werden hier für die Betreuung von Kindern unter zwei Jahren 251 Euro für 45 Wochenstunden fällig, für 25 Wochenstunden 178 Euro. Im Landesschnitt werden dafür 198 bzw. 128 Euro fällig, im vergleichsweise reichen Düsseldorf nur 125 bzw. 30 Euro. Wie kann das sein? Die NRZ hat die Gestaltung der Oberhausener Kita-Beiträge einmal genauer betrachtet.

Zwischen Befreiungund Höchstsatz

5802 Kinder im Alter von 1 bis 6 Jahren besuchen derzeit eine der Oberhausener Kindertageseinrichtungen: Für 3300 Kinder davon ist der Besuch beitragsfrei. Dafür gibt es drei Gründe: Für 1498 Kinder greift die gesetzliche Regelung, die vorsieht, dass das letzte Jahr vor der Einschulung beitragsfrei ist. Für weitere 1176 Kinder ist die Kita-Betreuung frei, weil das Jahreseinkommen ihrer Eltern unter 15.000 Euro liegt. Für weitere 626 Kinder werden aufgrund der Befreiung für Geschwisterkinder keine Beiträge fällig. Insgesamt sind die Beiträge nach acht Einkommensstufen gestaffelt: Den Höchstsatz zahlen 230 Eltern, deren Einkommen bei über 85897 Euro liegt.

Betreuungsumfänge können gewählt werden

Je nach Lebenssituation und Wunsch können Eltern zwischen unterschiedlichen zeitlichen Betreuungsumfängen wählen – 25, 35 oder 45 Wochenstunden. Für 715 Kinder wurde ein Betreuungsumfang von 25 Wochenstunden gewählt. Der Löwenanteil der Kinder – 3446 – besucht die Kita 35 Stunden pro Woche. 45 Stunden pro Woche werden derzeit 1641 Kinder betreut. Der Beitrag, den Eltern – jedenfalls die, die nicht von der Zahlung befreit sind, entrichten müssen, richtet sich auch nach dem gewählten Betreuungsumfang – und nach dem Alter der Kinder.

Bei einem Jahreseinkommen von 40.000 Euro (das Gehalt, das der Bund der Steuerzahler für seinen Vergleich zugrunde gelegt hat), bewegt sich der Elternbeitrag in Oberhausen zwischen 74 Euro (25 Wochenstunden für ein Kind über zwei Jahren) und 251 Euro (45 Wochenstunden Betreuung für ein Kind unter zwei Jahren).

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Betreuungskosten plus Mittagsverpflegung

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Mit den Kita-Beiträgen, die über eine vom Rat beschlossene städtische Satzung geregelt sind und für alle Oberhausener Kindertageseinrichtungen gelten, beteiligen sich die Eltern an den Betriebskosten der Kitas, also den Betreuungskosten.

Sofern die Kinder in ihren Tageseinrichtungen eine warme Mittagsmahlzeit erhalten, können die jeweiligen Träger der Einrichtungen dafür ein Entgelt erheben. Das liegt allein im Ermessen der Träger (Elterninitiativen, Kirchen, etc), weshalb die Verpflegungskosten differieren können. Für die Kitas in städtischer Trägerschaft ist das Entgelt für die Mittagsverpflegung festgelegt: Pro Betreuungstag beträgt es 2,90 Euro.