Oberhausen. Die Stadt gibt an, über ausreichend Betreuungsplätze zu verfügen, im U3- wie im Ü3-Bereich. Der Bedarf sei gedeckt, so Klaus Gohlke, vom Kinderpädagogischen Dienst. Ein unerwarteter Zuzug junger Familien macht weiteren Ausbau nötig – möglicherweise werden sogar neue Kitas gebraucht.

Fast alle Familien in Oberhausen haben zum neuen Kindergartenjahr einen Betreuungsplatz bekommen. „Aktuell gibt es bei uns keine Klagen von Eltern, die einen benötigten Platz nicht erhalten haben“, berichtet Klaus Gohlke, Leiter des Kinderpädagogischen Dienstes der Stadt, auf NRZ-Anfrage. „Es ist vielleicht nicht immer der Wunsch-standort oder die gewünschte Betreuungsform geworden, aber wir konnten jeder Familie ein gutes Angebot machen.“

Hunderte neuer Kita-Plätze

Insgesamt 5696 Plätze stehen in den 80 Oberhausener Kindertageseinrichtungen der unterschiedlichen Träger zur Verfügung. Darunter sind 931Plätze für Kinder unter drei Jahren (U3) und 4765 Plätze für Kinder ab drei Jahren (Ü3). Hinzu kommen noch einmal 505 U3-Plätze im Bereich der Tagespflege.

Seit dem Kindergartenjahr 2008/09 sind im Bereich der U3-Betreuung Hunderte neuer Plätze entstanden. „Das ist eine Entwicklung, die man durchaus als Erfolgsgeschichte beschreiben kann.“ Damals standen für die jüngsten Oberhausener insgesamt 499 Plätze in Kitas und in der Tagespflege zur Verfügung.

Spät Bescheid über einen Platz

Im aktuellen Kindergartenjahr sind es dagegen bereits 1436 Plätze – das entspricht einer Betreuungsquote von 29 Prozent. „Wenn man noch die heilpädagogischen Betreuungsplätze und die einer Kita auf Dinslakener Stadtgebiet dazu nimmt, kommen wir sogar auf eine Quote von 34,75 Prozent“, so Gohlke. Damit sei der Bedarf gedeckt.

Unterschiedlicher Betreuungsschlüssel

Eltern, die bislang keine Zusage für einen Betreuungsplatz erhalten haben, können sich mit dem Kinderpädagogischen Dienst der Stadt Oberhausen in Verbindung setzen. Die Mitarbeiter sind unter der Telefonnummer 825-9033 sowie per E-Mail an kita@oberhausen.de erreichbar.

Im Ü3-Bereich betreuen zwei Erzieherinnen oder Erzieher jeweils immer eine Gruppe von bis zu 20 Kindern.

Bei gemischten Gruppen aus U3 und Ü3 kommen auf eine Gruppe von 15 Kindern zwei Betreuer.

„Manche Eltern melden ihre Kinder in mehreren Einrichtungen an. Wenn sie dann irgendwo eine Zusage erhalten haben, sagen sie leider oft den anderen Kitas nicht ab“, ergänzt er. Dadurch könne es passieren, dass einige Familien erst relativ spät einen Bescheid über ihren Kita-Platz erhalten – die Mehrfach-Anmeldungen müssen erst einmal rausgefiltert werden. „Sollte es mit einer Kita nicht klappen, gibt es immer noch das Angebot der Tagespflege“, erläutert Gohlke. „Und es ist nicht so, dass das einfach nur der letzte Ausweg ist. Ich habe schon mehrfach mitbekommen, dass für Familien das flexible Angebot der Tagespflege sogar einige Vorteile bietet.“

Mehr Betreuungsplätze benötigt

In den kommenden Jahren wird sich das Angebot der Kinderbetreuung in Oberhausen weiter verändern. Denn entgegen der Prognose, die sinkende Geburtenzahlen ankündigte, gibt es eine neue Entwicklung: „Durch den Zuzug junger Familien nach Oberhausen werden kurzfristig mehr Betreuungsplätze benötigt.“ Das bedeutet, dass bestehende Einrichtungen wohl erweitert werden, müssen. „Es ist außerdem nicht ausgeschlossen, dass wir mit Augenmaß neue Kitas bauen müssen.“