Oberhausen. Auf der oft so viel gescholtenen Oberhausener Marktstraße bewegt sich derzeit eine ganze Menge: Es wird eifrig investiert, gehämmert, gepinselt – und eröffnet. Die Kaufleute hoffen, dass die City attraktiver wird und mehr Besucher anlockt.

Auf der Marktstraße bewegt sich derzeit eine ganze Menge: Es wird eifrig investiert, gehämmert, gepinselt – und eröffnet.

Tennisbälle, Pulsuhren, Fußbälle und Trainingsanzüge werden bald nicht mehr an der Elsässer Straße verkauft. Sport Behnert zieht aus der dortigen Filiale aus – und eröffnet voraussichtlich Ende September ein neues Geschäft an der Marktstraße. „Wir brauchen mehr Fläche“, sagt Inhaber Reinhard Behnert. Und die bekommt der 59-Jährige: Mit einer Verkaufsfläche von knapp 400 Quadratmetern wird das neue Geschäft mehr als doppelt so groß wie das alte. Momentan bieten die Behnerts ihre Sportartikel auf rund 140 Quadratmetern an.

Generationenwechsel eingeleitet

Mit dem Umzug soll auch der Generationenwechsel eingeleitet werden. Die Söhne Marcus und Stephan sollen das Familienunternehmen irgendwann übernehmen. Marcus Behnert (31) wird mit dem Umzug in die Geschäftsführung einsteigen, sein Bruder Stephan leitet weiter die Sparte Teamsport. Dessen Geschäft an der Helmholtzstraße wird schließen und in den Laden an der Marktstraße integriert.

Gab es keine Zweifel am neuen Standort? „Wir haben darüber nachgedacht, die Stadt zu verlassen“, räumt Behnert ein. Die Königsgalerie in Duisburg war eine Option, auch die Neutor-Galerie in Dinslaken. „Aber wir sind Oberhausener, Oberhausen hat uns groß gemacht“, sagt Reinhard Behnert. Er hofft auf eine Umsatzsteigerung an der Marktstraße, die Frequenz an potenziellen Kunden sei dort höher als an der Elsässer Straße: „Und wir möchten ein Zeichen setzen, damit auch andere Einzelhändler die Aufbruchstimmung wahrnehmen.“

Großes Eckgebäude steht seit Monaten leer

Im Gegensatz zu den genannten positiven Impulsen für die Marktstraße steht ein großes Eckgebäude an der Markt-/Saarstraße bereits seit etlichen Monaten leer. Wo einst eine Bäckereikette ihr Domizil hatte, herrscht seit deren Schließung gähnende Leere. Über Einzelheiten zu diesem Gebäude will die für die Vermarktung zuständige Immobilienfirma in der kommenden Woche Auskunft geben.

Genau das sei es, was die Marktstraße braucht. Mit der Centro-Eröffnung sei es stetig bergab gegangen mit der City, sagt der 59-Jährige. In seinem Geschäft seien die Umsätze um 50 Prozent geschrumpft. Kurz- und mittelfristige Projekte zur Rettung der Innenstadt habe es lange nicht gegeben – jetzt müsse man aufwachen. Eine attraktivere City locke automatisch kaufkräftigere Kunden an. Behnert: „Am Ende gewinnen wir alle.“

Darauf hofft auch Aiguo Chen-Hausberg und ihr Team im vor kurzem an die Marktstraße gezogenen Damenmodeladen „Win Win“.

Die neuen Entwicklungen stimmen auch City-Manager Franz Muckel zuversichtlich: „Auf der oberen Marktstraße hat zudem ein Geschäft mit sehr edlen Weinen eröffnet.“ Einen Nachmieter gebe es auch fürs Ex-Dressmaster-Geschäft.