Oberhausen. . Die Geschäftsleute an der Markt- und Elsässer Straße in der Oberhausener Innenstadt klagen über Diebe. Daher will die Polizei nun reagieren. Man wolle mehr Präsenz auf den Einkaufsstraßen zeigen. Doch auch die Verkäufer müssen mitarbeiten und Straftaten anzeigen, fordert die Behörde.
Die Oberhausener Polizei will künftig mehr Einsatzkräfte auf die Marktstraße und Elsässer Straße in der Innenstadt schicken. Das kündigte Pressesprecher Andreas Wilming-Weber an. Damit reagiert das Oberhausener Polizeipräsidium auf den Bericht der WAZ, in dem die dort ansässigen Geschäftsleute über eine erhebliche Zahl dreister Langfinger klagten. Im Gegensatz zu der offiziellen Polizeistatistik, die einen starken Rückgang an Geschäftseinbrüchen um satte 45 Prozent vermeldet, sehen die Ladeninhaber einen eher steigenden Trend von Ladendiebstählen.
Polizei ermutigt zu Anzeigen
Wegen schlechter Erfahrungen bzw. geringer Aussicht auf Erfolg sehen viele Händler jedoch von einer Anzeige ab, wie sie sagen. So etwa Michael Kraus: Der Inhaber eines Mode- und Optiker-Geschäfts an der Elsässer Straße ist im Winter 2012 innerhalb von sechs Tagen drei Mal Opfer eines Einbruchs geworden. „Die Scheiben wurden eingeschlagen und Schmuck sowie Brillen und andere Dinge gestohlen“, sagt er. Zwar habe er die Diebe damals umgehend angezeigt; bis heute seien diese aber noch immer auf freiem Fuß. „Was bringt also schon eine Anzeige?“, fragt er sich und will das Problem lieber selbst in die Hand nehmen.
Doch das sei genau der falsche Weg, macht Wilming-Weber deutlich: „Wenn eine solche Straftat geschieht, müssen wir doch informiert werden. Sonst können wir nicht reagieren“, sagt er. „Nur wenn Anzeigen bei uns eingehen, können wir polizeiliche Maßnahmen wie eine verstärkte Präsenz anordnen.“
Anzeigen wichtig für zukünftige Statistiken
Außerdem sei die Aufnahme von Anzeigen für kommende Statistiken von großer Bedeutung. Zeigt man Delikte nicht an, verfälsche das – wie aktuell geschehen – die tatsächliche Situation und hält die Polizei womöglich von geeigneten Maßnahmen ab. Im Falle der Marktstraße und der abzweigenden Elsässer Straße wolle man aber nun zeitnah reagieren, sagt er weiter: „Wir wollen erst einmal aktiv auf die Geschäftsleute dort zugehen und gucken, wie wir helfen können und wo die Probleme liegen. Der Bezirksdienst wird dann mit mehr Personal in den Straßen vertreten sein.“
Wilming-Weber betont, dass man die Sorgen der Geschäftsleute ernst nehme und definitiv reagieren wolle. Der Polizei-Pressesprecher macht aber auch deutlich, dass diese mitarbeiten müssen, um die aktuelle Situation zu verbessern.
So könne etwa ein vorsorglicher Anruf bei der Leitstelle unter der Telefonnummer 110 Schlimmeres verhindern: „Es muss nicht immer eine Straftat sein, die die Geschäftsleute zur Anzeige bringen. Wenn jemandem verdächtige Personen auffallen, von denen man sich beobachtet fühlt oder man diese für potenzielle Diebe hält, muss das der Polizei ebenfalls unbedingt mitgeteilt werden.“