Oberhausen. Der jährliche Wohnungsmarkt-Report der Wohnungsbaugesellschaft LEG bringt es wieder an den Tag: Wer in Oberhausen eine Wohnung sucht, trifft auf ein vergleichsweise günstiges Preisniveau. Allerdings: Für einen Wohnungstyp können Vermieter ordentlich kassieren.

Seit vielen Jahren ist es für Mieter in Oberhausen im Vergleich zu den wachsenden Großstädten im Bundesgebiet wie Köln, Hamburg, Düsseldorf, Berlin oder München, vergleichsweise billig zu wohnen.

In der zweitdichtest besiedelten NRW-Stadt haben sich die Mietpreise von neu angebotenen Wohnungen im Schnitt von Frühjahr 2013 bis Frühjahr 2014 kaum erhöht. Die Mietangebote kosteten mit 5,29 Euro pro Quadratmeter und Monat Kaltmiete, nur ein Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Die durchschnittliche Angebotsmiete in ganz NRW liegt bei 6,15 Euro pro Quadratmeter und Monat.

3000 Angebote ausgewertet

Das geht aus dem Wohnungsmarktreport der Wohnungsbaugesellschaft LEG hervor, der sich auf Inserate in Zeitungen und Online-Märkten stützt, darunter allein aus Oberhausen 3000 Mietangebote.

Allerdings: Für hochwertigen Wohnraum verlangten die Oberhausener Vermieter deutlich mehr als die normale Preissteigerungsrate her gibt. Mit plus 3,3 Prozent erreichten die Mieten für Luxuswohnungen einen Durchschnittswert von 7,58 Euro. Für weniger solvente Mieter war der Preisanstieg mit 0,7 Prozent geringer als der Schnitt: Wohnungen der unteren Preisklasse kosten 4,20 Euro

Oberhausen für Wohnungssuchende derzeit teurer als Duisburg

Betrachtet man nur den Preisschnitt aller angebotenen Mietwohnungen (5,29 Euro), so ist Oberhausen für Wohnungssuchende derzeit teurer als Duisburg (5,15 Euro), aber preiswerter als Bottrop (5,67 Euro), Essen (5,90 Euro), Mülheim (5,94 Euro) und der ebenfalls angrenzende Kreis Wesel (5,74 Euro).

Im Schnitt 587 Euro Warmmiete im Monat

Unter Druck sind die Mieten in Oberhausen auch deshalb, weil die Bevölkerungszahl sinkt: In zehn Jahren werden in Oberhausen 5,2 Prozent weniger Menschen leben als derzeit (209.465 Einwohner). In den vergangenen fünf Jahren konnten Vermieter von frei gewordenen Wohnungen ihre Miete nicht erhöhen: Neumieter zahlten 2013 nur 0,01 Euro mehr pro Quadratmeter als 2009. Oberhausen hat laut LEG-Wohnungsmarktanalyse damit die drittmieterfreundlichste Fünf-Jahres-Bilanz in ganz NRW.

Absolut betrachtet legten die Oberhausener bei Neuanmietungen 2013 im Schnitt 369 Euro für die Kaltmiete im Monat auf den Tisch (16 Euro mehr als 2009); für die Warmmiete waren es 587 Euro (ein Plus von 33 Euro).

Der LEG-Wohnungsreport stellt zugleich fest, dass sich die wirtschaftliche Situation der Oberhausener in den vergangenen fünf Jahren kaum verbessert hat. Über 3089 Euro Kaufkraft verfügten die hiesigen Haushalte 2013 im Schnitt, nur 39 Euro mehr als 2009. Davon mussten sie 2013 bei Neuanmietungen 12 Prozent für die Kaltmiete aufwenden, 0,4 Prozentpunkte mehr als 2009. Für die Warmmiete waren mit 19 Prozent sogar 0,8 Prozentpunkte mehr nötig 2009. Oberhausen liegt mit dieser Wohnkostenbelastung auf dem durchschnittlichen Niveau in ganz Nordrhein-Westfalen.