Oberhausen. Im ersten Halbjahr hat Oberhausen als Top-Touristenziel in Nordrhein-Westfalen weiter an Boden gewonnen. Jetzt hat der Touristik-Chef der Stadt, Franz-Josef Muckel, einen ganz besonderen Wunsch, damit die Branche weiter wachsen kann.
Immer mehr Menschen entdecken Oberhausen als Reiseziel. In den Hotels der Stadt übernachteten in den ersten sechs Monaten insgesamt 102.150 Gäste. Das sind 13,6 Prozent mehr als 2013. Bei den ausländischen Touristen ist der Anstieg sogar noch deutlicher. Hier konnte die Tourismusbranche 20,8 Prozent verzeichnen. In absoluten Zahlen sind das 23 207 Gäste, die Oberhausen besuchten. Das geht aus Zahlen hervor, die das Landesamt für Statistik IT NRW gestern veröffentlichte.
Es sind Spitzenwerte, über die sich Franz-Josef Muckel freut. Er ist der Chef der Tourismus und Marketing Oberhausen GmbH (TMO). Denn die Stadt steht nicht nur ausgesprochen gut da, sondern zieht auch an den Nachbarstädten vorbei. Im gesamten Regierungsbezirk Düsseldorf gab es keine andere Gemeinde, in der die Übernachtungszahlen so stark gestiegen sind.
Centro und Neue Mitte sind Touristen-Magneten
Verwunderlich ist das für Muckel allerdings nicht: „Wir haben ja immerhin in unserer Stadt etwas zu bieten“, sagt er. „Eine graue Maus, die sich verstecken muss, ist Oberhausen längst nicht mehr.“
Das Centro und die Neue Mitte seien Magneten, die auswärtige Besucher anlocken. Das hat auch die TMO begriffen. Sie bietet daher Pauschalreisen an, die sich ganz bewusst an bestimmten Themen orientieren.
So zielt eines dieser Pakete auf Musical-Besucher ab, ein anderes auf die Kulturinteressierten, die den Gasometer besichtigen wollen. Muckel: „Der Gasometer, das Metronom-Theater und die Arena sind neben dem Centro Highlights, die auch weit über die Stadtgrenzen bekannt sind.“
Durchschnittliche Aufenthaltsdauer beträgt 2,2 Tage
Und auch der Ruhrgebiets-Dauerschlager Industriekultur zieht Besucher an. So ist die St. Antony-Hütte – die Wiege der Ruhrindustrie – ein beliebtes Ausflugsziel. Allerdings halten solche Sehenswürdigkeiten die Touristen zurzeit noch nicht lange in der Stadt. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer beträgt aktuell 2,2 Tage. „Wer eine Städtereise oder einen Kurzurlaub macht, der kommt heute auch nach Oberhausen“, sagt Muckel. Die meisten bleiben über ein Wochenende oder reisen für eine Veranstaltung an.
Aber der TMO-Chef macht auch Baustellen aus, an denen gearbeitet werden muss. So würde er sich bei einer Bettenauslastung von aktuell 49 Prozent noch weitere Hotels für die Stadt wünschen. Wenn der Tourismus-Boom weiter anhält, dann stehen die Chancen gut, dass dieser Wunsch in Erfüllung geht.