Oberhausen. . Wer erhält die Chance, die 210.000-Einwohner-Großstadt Oberhausen als neuer Oberbürgermeister ab Herbst 2015 in die Zukunft zu führen? Die SPD hat sich aufgemacht, den idealen Kandidaten für die Partei und die Stadt zu finden – kein einfaches Unterfangen.

Wer erhält die Chance, die 210.000-Einwohner-Großstadt Oberhausen als neuer Oberbürgermeister ab Herbst 2015 in die Zukunft zu führen?

Der seit zehn Jahren amtierende Oberbürgermeister Klaus Wehling (SPD) tritt nicht mehr an – und so sucht die SPD in den nächsten Wochen den geeigneten neuen Kandidaten für die Oberbürgermeister-Wahl, die für September 2015 geplant ist. Oberhausens SPD-Chef Michael Groschek hatte bereits angekündigt, dass der ideale OB-Kandidat der SPD in einem Wettbewerbsverfahren per Basis-Befragung ausgewählt werden soll.

OB Klaus Wehling tritt nicht mehr an

Jeder, der gerade Lust oder Zeit hat, soll sich dem Kandidaten-Wettbewerb der SPD aber nicht stellen dürfen. Die Partei will wohl zuvor Voraussetzungen festlegen. „Um solch eine Stadt zu führen, benötigt man eine gewisse Berufs- und Lebenserfahrung sowie eine fundierte Ausbildung, da man ja auch Chef der Stadtverwaltung ist“, sagt SPD-Vize und Ex-Kämmerer Bernhard Elsemann. Am besten sei, der Kandidat bringe Wissen in Bürgernähe, Parteiarbeit und Verwaltungsaufgaben mit. Durchaus könne jemand Kandidat werden, der von außerhalb Oberhausens komme, doch auch die Wissenschaft sei sich einig: „Der ideale Kandidat kommt am besten aus der Stadt.“

Hartmut Schmidt, einflussreicher langjähriger Geschäftsführer der Stadttochter OGM und Städtebaumanager im SPD-Ratswahlkampf, galt lange Zeit in der Partei als der sichere OB-Bewerber, doch mittlerweile gehen nicht mehr viele in der SPD davon aus, dass Schmidt in die Wahl zieht. Er selbst will sich nicht äußern.

SPD will aus ihrem Stimmungstief herauskommen

Deshalb kursieren nun in der Partei Namen von Personen, denen man eine komplexe Doppel-Aufgabe zutrauen kann: Eine Stadt zu führen sowie beim Volk so beliebt und zugkräftig zu sein, dass die SPD aus ihrem Stimmentief in der Stadt wieder herauskommt.

Maria Guthoff, Managerin der Wirtschaftsbetriebe WBO, frühere Büroleiterin von Alt-OB Burkhard Drescher, ist so jemand. Rechts- und Sportdezernent Frank Motschull, sozial eingestellt, fachlich beschlagen, der gut mit Bürgern aus allen Schichten umgehen kann, gehört auch dazu. Doch beide wollen nicht.

Andere wollen wohl, werfen ihren Hut aber (noch) nicht in den Ring. Apostolos Tsalastras, Kämmerer, Kultur-Mann, OB-Vize, ist öffentlich schon viel unterwegs und weiß, dass er ein Handicap hat: Er wohnt in Hilden, seine Frau ist dort Ratsfraktionschefin der SPD. Und auch Jochen Kamps, erfolgreicher Awo- und Zaq-Chef, steht bereit – er verspricht einen neuen Politikstil mit viel Kreativität und erfrischender Querdenk-erei.