Oberhausener Bürger beurteilen die Arbeit von Oberbürgermeister Klaus Wehling kritisch: Nur 21 Prozent der Befragten sind zufrieden, 26 Prozent dagegen unzufrieden. Das ergab das NRZ-Bürgerbarometer für Oberhausen. Die geringsten Zufriedenheitswerte erhält das Stadtoberhaupt ausgerechnet von Menschen seiner eigenen Generation.
Viele Oberhausener Bürger bewerten die Arbeit von Oberbürgermeister Klaus Wehling (SPD) kritisch: Beim NRZ-Bürgerbarometer, einer wissenschaftlichen Studie der NRZ und der Universität Duisburg-Essen, gab insgesamt nur rund jeder fünfte Befragte an, zufrieden (19%) oder sogar sehr zufrieden (2%) mit der Arbeit des Oberbürgermeisters zu sein. Insgesamt mehr als ein Viertel der Befragten ist eher unzufrieden (15%) oder sogar überhaupt nicht zufrieden (11%) mit Wehlings Leistung. Die meisten Befragten geben mittlere Zufriedenheitswerte (32%) ab.
OB: Urteil ist „befriedigend“
Auf einer Skala von 1 bis 5 kommt Wehling damit auf einen Durchschnittswert von 3,19. Im NRZ-Gespräch bewertet der Oberbürgermeister das Bürger-Urteil „als befriedigend, auch wenn es besser wäre, wenn vorne eine 2 gestanden hätte“. Wehling geht in sein zehntes Jahr als Oberbürgermeister: Bei der Kommunalwahl im September 2004 wurde er mit 53,94 Prozent der Stimmen zum Oberbürgermeister gewählt und am 30. August 2009 mit 47,4 Prozent für weitere sechs Jahre im Amt bestätigt. Der 66-Jährige hat erklärt, die Stadt bis 2015 führen zu wollen und sein Amt nicht vorzeitig zur kommenden Kommunalwahl am 25. Mai 2014 zur Verfügung zu stellen.
„Am zufriedensten mit der Arbeit des Oberbürgermeisters zeigen sich noch am ehesten die jüngeren Befragten im Alter bis 29 Jahre“, sagt die Leiterin der Studie, Sabine Lauderbach vom Lehrstuhl für Marketing & Handel der Universität Duisburg-Essen. Bei ihnen kommt Wehling auf eine Durchschnittsbewertung von 2,75. Die geringsten Zufriedenheitswerte erhält das Stadtoberhaupt ausgerechnet von Menschen seiner eigenen Generation im Alter zwischen 60 und 69 Jahren: Durchschnittswert 3,59.
Beste Noten noch in Sterkrade
Ein Meinungsbild der Bevölkerung
Das Bürgerbarometer ist eine Studie, die die NRZ gemeinsam mit dem Lehrstuhl für Marketing & Handel der Universität Duisburg-Essen durchgeführt hat. Ziel ist es, ein möglichst genaues Meinungsbild aller Oberhausener Bürger zu zeichnen.
Dazu wurden in der Zeit vom 14. bis zum 27. Oktober 2013 insgesamt 400 Personen aus Oberhausen befragt.
Die Stichprobe entspricht in ihrer Struktur hinsichtlich der Merkmale Alter, Geschlecht und Stadtteilzugehörigkeit der Struktur der gesamten Oberhausener Bevölkerung. Sie spiegelt also die reale Verteilung der Bevölkerung über diese Merkmale wider.
Männer und Frauen beurteilen die Arbeit Wehlings etwa gleich, es „existierten lediglich marginale geschlechtsbezogene Unterschiede“, sagt Lauderbach. Bei Frauen schneidet Oberhausens erster Bürger mit einer Bewertung von 3,22 etwas schlechter ab als bei den Männern (3,15).
„Die Befragten aus dem Stadtteil Sterkrade sind noch am ehesten mit der Arbeit des Oberbürgermeisters zufrieden“, so Lauderbach (Durchschnittswert: 3,07). Der Anteil der Befragten, die auf der fünfstufigen Skala Werte von 1 bis 3 angaben, liegt hier bei knapp 60 Prozent. Zum Vergleich: In Wehlings Heimatstadtteil Alt-Oberhausen (Durchschnitt: 3,26) bleibt der Anteil derjenigen, die eine Bewertung zwischen 1 und 3 abgeben bei unter 50 Prozent.