Oberhausen. Vom Blauen Gold über Wind der Hoffnung und Auge des Himmels zu Christos Traum in Weiß. Das 20-jährige Jubiläum als „Ausstellungstonne“ feiern Besucher des Gasometer Oberhausen in luftiger Höhe auf dem Dach des Giganten. In Erinnerung bleiben Mond-Skulptur, Regenwaldbaum und Big Air Package.

Vor 85 Jahren, 1929, ging er als „Riese am Kanal“ in Betrieb, 1988 wurde Europas größter Gasspeicher seiner Art still gelegt. Der Startschuss für die zweite Karriere des Gasometers als Ausstellungshalle fiel vor 20 Jahren mit der Eröffnung der Präsentation „Feuer und Flamme“ 1994. Das doppelte Jubiläum des „Leuchtturms im Revier“ wird am Samstag, 16. August, gefeiert und gibt Anlass zu einem Rückblick.

Schon die erste Ausstellung, die Reviergeschichte erzählte, eroberte die Herzen der Industriekultur-Fans. Christos „The Wall“ brachte der „Tonne“ Weltruf ein. Heute nun erfahren Sie, wie’s weiter ging bis zur derzeitigen Ausstellung „Der schöne Schein“, deren Besucher am Samstag ab 18 Uhr eingeladen sind, in einer Bar auf dem Gasometerdach anzustoßen, mit fantastischem Weitblick.

Ausstellung zum 100-jährigen Bestehen des DFB

Einfacher als für „Der Ball ist rund“, der Ausstellung zum 100-jährigen Bestehen des DFB im Jahr 2000, war es, Sponsoren für „Blaues Gold“ zu finden. „RWE wollte damals ins Wassergeschäft einsteigen“, sagt Jeannette Schmitz, Geschäftsführerin der Gasometer GmbH. Im Rampenlicht: der riesige Kegel mitten in einem 400 m² großen See. 7500 Liter Wasser waren permanent im Umlauf. Während der Ausstellungsdauer vom 29.9. 2001 bis 17.3. 2002, sagt Schmitz, sei die Pumpe trotz des Winters nur zweimal eingefroren.

Es folgte „Five Angles for the Millenium“, eine Präsentation international renommierter Videokünstler. Schmitz: „Die Ruhrtriennale, nicht wir waren die Veranstalter.“ 140.000 Besucher sahen Engel.

"Es folgte ein schwieriges Jahr"

Weiter ging’s mit „Wind der Hoffnung“. Der Gasometer erzählte Ballonfahrer-Geschichte. Der Britling Orbiter, mit dem der Schweizer Piccard und sein britischer Co-Pilot, Brian Jones, 1999 die Erde umrundet hatten, hing 2004 in voller Größe erstmals in einem Gebäude – 55 Meter hoch, effektvoll angestrahlt.

„Es folgte ein schwieriges Jahr“ sagt die Gasometer-Chefin. „Sponsoren wurden rarer.“ Eine „Verlegenheitslösung“ sei „FeuerLichtHimmel“ gewesen. Die Berliner Künstlerin Christina Kubisch schuf 2006 eine Licht-Klanginstallation für den Gasometerhimmel, unten wurde die Geschichte des Giganten erlebbar. Mit der Ausstellung „Das Auge des Himmels“ 2007, begann – der Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Luft- und Rumfahrt sei Dank – die extreme Gasometer-Ära. Während sie den Blick vom All aus auf die Erde richtete, lenkte „Sternstunden – Wunder des Sonnensystems“ den Blick ins Weltall. In Erinnerung bleibt die Mond-Skulptur. „Magische Orte“ und Christos zweiter Streich „Big Air Package“ setzten die Super-Erfolgsstory fort.