Oberhausen. Der Oberhausener Verkehrsbetrieb Stoag plant eine Schneise durch das Wäldchen an der Essener Straße. Die Anwohner haben nun Angst um Grünflächen. Sie fürchten, dass durch weniger Bäume auch die Belastung durch Feinstaub steigt.
Der von Umweltfreunden begrüßte Ausbau der Straßenbahnlinie 105 von Essen-Frintrop zum Centro wird etlichen Bäumen zum Verhängnis: Für die drei Kilometer lange und 80 Millionen Euro teure Lückenschließung der Strecke muss nach Angaben des Stoag-Geschäftsführers Peter Klunk eine schmale Schneise ins kleine Wäldchen an der Essener Straße in der Nähe des „In Hostel Veritas“ geschlagen werden. „Wie viele Bäume dafür genau gefällt werden müssen, kann ich noch nicht sagen, weil wir uns noch in der Planungsphase befinden. Aber wir werden für einen Ausgleich sorgen “, sagte Klunk der WAZ.
Laut Stoag soll allerdings nur eine zehn bis zwölf Meter breite Trasse geschaffen werden, damit die Straßenbahngleise verlegt werden können. Der restliche Baumbestand wird an dieser Stelle erhalten bleiben.
Unverständnis bei Anwohnern
Zudem sorgen sich bereits heute Anwohner an der Essener Straße um das Grün in ihrer Siedlung. Sie fürchten, dass auch die Baumreihe auf Höhe der Shell-Tankstelle wegen der geplanten Erweiterung der Straßenbahnlinie 105 gefällt wird.
„Für mich als Bürger und Anwohner ist das nicht nachvollziehbar, wie in Zeiten steigender Feinstaubbelastung auch noch die letzten Grünflächen an der Essener Straße vernichtet werden sollen“, schrieb Ingo Pavlasek der WAZ-Redaktion. Mit seiner Meinung, so erklärt er, sei er in der Siedlergemeinschaft nicht alleine. Viele Anwohner befürchten angeblich, dass diese „grüne Lunge und Feinstaubbremse“ schon bald verschwunden sein könnte.
Sorgen sollen nicht beiseite geschoben werden
Der Grund für die Sorge ist, dass das Projekt schon länger geplant ist. Denn aus den damaligen Planungsskizzen geht hervor, dass die Bäume vor dem Haus von Ingo Pavlasek an der Ecke Essener Straße/Hausmannsfeld der Straßenbahn weichen müssen. „Ich gehe nicht davon aus, dass die Stoag diese heute stehen lassen will“, glaubt Pavlasek.
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Fakt ist aber, dass die Stoag das Planungsfeststellungsverfahren noch nicht eingeleitet hat. Ob und wo also neben dem Wädlchen noch Bäume gefällt werden müssen, wird sich somit erst in den nächsten Wochen und Monaten zeigen.
Ende August oder Anfang September will die Stoag zunächst das Planungsfeststellungsverfahren eröffnen. Um den Oktober herum soll es dann erste Veranstaltungen geben, bei denen die Bürger in die Planung einbezogen werden. Und Peter Klunk macht klar, dass er die Sorgen der Anwohner nicht beiseite schieben will: „Das ist eine Diskussion, der wir uns stellen werden.“