Oberhausen. . Beim Action-Guide-Kurs „Das Attentat“ verschwimmen Fiktion und Realität. Elektronische Geräte helfen den Jugendlichen, das Gefahren-Szenario aufzuklären. Mit GPS-Gerät, Tablet-Computer und Smartphone macht die Jagd umso mehr Spaß.

Oberhausen ist in Gefahr. Und nur die Teilnehmer des Action-Guide-Kurses „Das Attentat“ können die Bedrohung abwenden.

Bei dem eintägigen Ferienkurs müssen die Jugendlichen mehrere Rätsel hintereinander lösen, um einen Verbrecher zu stoppen. Der mysteriöse Unbekannte „Drache“ droht der Stadt per Videobotschaft mit grollend-dunkler Stimme. Darin prangert er die Umweltverschmutzung der Städter an und will deshalb alles urbane Leben in Oberhausen beenden. Das soll mit Koffern voller gefährlicher Urzeitsporen geschehen. In der Ankündigung des Szenarios war sogar von einem Bombenanschlag die Rede.

Doch eine Chance lässt der Attentäter den Bürgern: Sie müssen bis 18 Uhr seine Rätsel lösen, um die Situation zu entschärfen.

Mischung aus Realität und Fiktion

31 Jugendliche ab zwölf Jahren hatten sich zu dieser spannenden „Action-Guide“-Simulation gemeldet. Eigentlich hatte Julia May, Verantwortliche für Action Guide, nur einen Kurs geplant. „Die Nachfrage war so groß, dass wir noch einen zweiten anbieten wollten.“ Das Rollenspiel sei einem Wunsch der Jugendlichen entsprungen. „Die Kinder schrieben mir, dass sie das gerne machen würden.“

Überall in der Stadt sind daher an jedem Kurstag Hinweise versteckt, die den Aufenthalt der gefährlichen Koffer verraten sollen. Ganz Oberhausen als Spielfläche. „Alternate Reality Game“ nennt sich diese moderne Schnitzeljagd, bei der sich Fiktion und Wirklichkeit vermischen. „Wir nutzen die reale Stadtumgebung, um versteckte Hinweise zu platzieren, die zu einer ausgedachten Geschichte gehören“, erklärt André Fechner, Projektleiter der Aktion und Mitarbeiter bei „Waldritter“, Organisator solcher Simulationsspiele.

Teamarbeit ist unerlässlich

Wichtig sei der Bildungsaspekt: Um ans Ziel zu kommen, ist Teamarbeit unerlässlich. Julia May stellt heraus: „Die Jugendlichen lernen neue Orte in ihrer Heimat kennen, sich zu orientieren und mit Bussen fortzubewegen.“ Für Fechner machen diese vielen Metaebenen den Reiz des Spiels aus: „Wir möchten zudem den Kindern den Umgang mit neuen Medien beibringen.“

Mit GPS-Gerät, Tablet-Computer und Smartphone ist der erste Hinweis schnell entdeckt. „Ein QR-Code“, ruft einer der Jugendlichen und wedelt mit dem labyrinthartig bedruckten Zettel.

Die digitale Generation beweist bereits am Start des Spiels, dass neue Medien für sie Alltag sind. „Mich hat der Kurs deswegen direkt angesprochen“, erzählt Malte (13). „Wir haben uns hier angemeldet, weil wir Detektivgeschichten mögen“, sagt die zwölfjährige Mareike. Nun sind die beiden mittendrin im Geschehen. Dass sie den „Drachen“ aufhalten und damit Oberhausen retten werden, davon sind sie alle felsenfest überzeugt. Und tatsächlich: Sie schaffen es.