Oberhausen. Das städtische Ferienprogramm Action Guide hat auch einen Workshop fürs Radiomachen im Programm. Kinder und Jugendliche haben eine Hörfunk-Sendung gestaltet. Der Sendetermin im Bürgerfunk steht noch nicht fest.

Mit Eifer sind sie bei der Sache: Philip (11) am Mischpult, Bela (10) neben ihm im Studio, und draußen, im Vorraum des Bürgerfunks, Marnie (11), Luise (10), Johanna (13) und Anne (11) beim Aufstellen einer Liste mit Musik. „Action Guide“, das Ferienprogramm des Jugendamtes, führt sie drei Tage lang zusammen - zum Radio-Workshop im Bert-Brecht-Haus. Dort hat der Bürgerfunk sein Studio. Täglich produziert der Bürgerfunk hier, über der Stadtbibliothek, eine einstündige Sendung, die abends ab 21 Uhr ausgestrahlt wird. Demnächst geht über den Äther, was die Workshop-Teilnehmer so erlebt haben.

Norbert Tillmann, Hörfunkjournalist, hat sich auf Fort- und Weiterbildung in seinem Metier spezialisiert. Schon im letzten Jahr hat er einen Ferien-Workshop gestaltet. Tillmann hat die Kids in drei Gruppen eingeteilt - für die drei Themen der Sendung: „Sehenswürdigkeiten in Oberhausen“, „Wie bewegen sich die Oberhausener fort?“ und „Wie geht es den Menschen bei ihrer Arbeit?“. „Wir haben auf der Marktstraße Leute befragt“, erzählt Fabian (17), der mit anderen das Thema „Sehenswürdigkeiten“ angegangen ist. „Die Leute nannten den Gasometer und verschiedene Ausstellungen“, sagt der Dinslakener, der in Oberhausen zur Schule geht.

Am Computer in ihrem Element

Philip und Bela, beide aus Sterk­rade, haben Passanten in der Innenstadt nach ihrem bevorzugten Fortbewegungsmittel befragt und dabei ein hohes Umweltbewusstsein festgestellt. Die meisten Leute würden nämlich mit dem Fahrrad fahren oder zu Fuß kommen. Was die Jungen eigentlich am Workshop fasziniert, ist die Technik. „Einfach der Hammer!“, sagt Bela.

Die beiden sind gerade mit der Planung der Sendung befasst. „Wir machen alle zusammen einen Anfang“, erzählt Philip, also die Anmoderation. „Das muss noch alles gesprochen werden.“ Es sei die Aufgabe der Mädels. Dann stelle sich jeder Workshop-Teilnehmer mit wenigen Sätzen vor. Schließlich würden die drei Sendebeiträge, unterbrochen von Musik, folgen. An Mischpult und Computer sind die Jungs in ihrem Element. Philip hat gerade einen Beitrag am Computer bearbeitet. Die Antworten der Leute, so ist zu hören, seien alle viel leiser als die Fragen. Das gilt es also technisch auszubalancieren. Außerdem müssen störende Hintergrundgeräusche beseitigt oder ein Beitrag eben aussortiert werden.

Arbeit als lästige Pflicht

Mehr das Inhaltliche beschäftigt dagegen die vier Mädchen - beim Thema „Arbeit“. Sie kommen zu ganz spannenden Erkenntnissen. „Also die Arbeitnehmer sagen, dass die Arbeitgeber so viel Stress machen würden“, erklärt Luise aus Alt-Oberhausen. „Aber die Arbeitgeber sagen, die Kunden würden den Druck ausüben“, ergänzt Johanna, die aus Königshardt kommt. „Man bekommt ein Bild davon, wie die Leute so denken“, fährt Johanna fort. Aus ihrer Umgebung kenne sie es nur so, dass Arbeit keine Qual sei, sondern Spaß mache. „Aber man hat jetzt gemerkt, dass viele Menschen nur arbeiten gehen, um Geld zu verdienen.“

Jetzt müssen die Mädchen sich sputen. Sie haben mit den Jungs eine Auswahl der Musikstücke getroffen, die sie ausgesucht hatten. Als nächsten Schritt müssen sie die entsprechenden Titel auf den Computer überspielen und richtig platzieren. Auch dabei ist Norbert Tillmann ihnen behilflich.