Oberhausen. Zum neunten Mal fand die Reihe Filmschauplätze NRW in Oberhausen statt - damit hält die Stadt den Teilnehmerrekord bei dem Projekt. Zum Auftakt brachten die Silver Singers den Filmschauplatz in Schwung. Dann ein Kurzfilm gefolgt von: “00 Schneider – Im Wendekreis der Eidechse.“

Filmschauplatz NRW auf dem Friedensplatz: Nicht lange braucht das Team der Filmstiftung, um einen Ort in ein Freiluftkino zu verwandeln. Die fliegende Leinwand, die an ein riesiges hochgestelltes Hüpfkissen oder Wasserbett erinnert, ist schnell installiert, Gartenbänke als Sitzplätze sind flott aufgestellt. Viele Zuschauer bringen ohnehin die eigenen Klappstühle mit, nehmen auf Decken am Boden Platz oder im Gartenlokal des Uerige Treff. Für Speis und Trank und ein Unterhaltungsprogramm vor dem Filmstart sorgt die jeweilige Stadt, in der das Spektakel stattfindet, ohnehin selbst. Die Filmauswahl soll zum Vorführort passen.

„Wir sind jetzt schon zum neunten Mal in dieser Stadt. Damit hält Oberhausen den Teilnehmerrekord“, sagt Projektleiterin Anna Fentel. Zum 17. Mal findet die Reihe Filmschauplätze NRW statt, ich bin die, die sie erfunden hat.“ Das gab ihr das Recht, neben der Filmauswahl auch ein bisschen Einfluss aufs Begleitprogramm zu nehmen. „Die Silver Singers sind für mich einfach ein Muss, auch wenn sich Chorleiter Volker Buchloh ein bisschen zierte, als ich ihn bat, mit dem Chor wieder aufzutreten. Der Erfolg gibt ihr Recht. „An Tagen wie diesen!“ – die Zuhörer, auch die, die nichts davon wussten, dass die 60-plus-Truppe hier loslegen würde, bewundern Mut und Können der fetzigen Damen und Herren und lassen sich mitreißen – ältere und jüngere gleichermaßen. Stehend dirigiert Angolie das Happy Birthday-Lied, das Chor und Publikum für sie gemeinsam singen, mit „Zum Geburtstag viel Glück“ als Zugabe.

Sommerkino braucht Dunkelheit

Buchloh erweist sich als Top-Showmaster: „Wir singen, bis wir die Sonne weggesungen haben.“ Das dauert. Damit die Besucher auch um 22 Uhr noch glauben, dass sie sich noch gedulden müssen, wirft das Filmteam ein Testbild auf die Leinwand. Ganz blass erscheint es zunächst, wird aber von Minute zu Minute etwas schärfer. Sommerkino braucht Dunkelheit. Frau Fentel füllt die Wartezeit, indem sie dem Publikum die Filme schmackhaft macht. „Weil wir jetzt auch digital umgerüstet sind“, sagt sie, „können wir Ihnen auch aktuelle Kurzfilme zeigen. Heute auf dem Programm: Bis zum letzten Schluck, ein Film, den wir (die Stiftung) gefördert haben. Den müssen Sie sich einfach mal reinziehen. Ein Auftragskiller will in den Ruhestand, ist aber nicht so einfach.“ Auch hier hat sie wieder recht, ein toller Film in schwarz-weiß, leider noch ein bisschen unscharf, da zu früh abgespielt.

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Dann in voller Pracht: Helges „00 Schneider – Im Wendekreis der Eidechse“. Es kommt wie es kommen musste: Liebhaber von Helges Humor sind von dieser Krimi-Persi­flage aus dem spanischen Mülheim voll begeistert, einige aber gehen vorzeitig. Ein toller Abend war es trotzdem. Super Wetter, Spitzen-Atmosphäre, ein Sommer-Erlebnis das nach Wiederholung schreit, dem zehnten Mal im nächsten Jahr.