Oberhausen. Die siebte und letzte Etappe unserer Sommer-Fahrradtour entlang der Stadtgrenze Oberhausens führt vom Ruhrpark in Alstaden nach Dümpten. Auf dem Weg nach Nordosten berühren wir immer wieder Mülheimer Gebiet. Am alten Landwehr-Stadion rollen die Bagger und am Schluss locken die Äpfel des Lepkeshofs.
Still ist es im Ruhrpark. Nur ein paar Spaziergänger sind unterwegs. Wir lassen das Feuchtbiotop, das die Stadt hier vor vielen Jahren anlegen ließ, links liegen und radeln in einer großen Linkskurve, immer den Ruhrdeich im Blick, durch den Park. Heute geht’s nach Nordosten, es ist die letzte Etappe der Grenztour.
Mit ihrem Dackel Toni machen Heidi Beuche und Otto Klein aus Königshardt gerade im Ruhrpark einen Spaziergang. Sie schätzen den schönen, alten Baumbestand sehr. Warum sie so weit im Süden der Stadt unterwegs sind? „Wir haben ganz in der Nähe einen Schrebergarten in Mülheim“, sagt Heidi Beuche, „deswegen sind wir oft hier.“ Otto Klein mag den Park ebenfalls, er wünscht sich aber mehr Papierkörbe an den Wegen, dann könnte er die kleine Plastiktüte mit Tonis Geschäft deutlich schneller entsorgen. Und Bänke, die gebe es auch zu wenig, meint er.
Die südlichste Verkaufshalle Oberhausens
Wir fahren hinterm Spielplatz rechts heraus aus dem Park auf die Solbadstraße. Eine Tafel erinnert an die Zeche Alstaden, die 1972 stillgelegt wurde. Wir biegen links ab und gleich danach rechts in die Haldenstraße. Hier steht eine Lore im Vorgarten, eine Erinnerung an den Bergbau im Stadtteil. Am Ende rechts auf die Kewerstraße und unter der Unterführung hindurch. Auf der rechten Seite steht die südlichste Verkaufshalle Oberhausens. Abdullah Kavurmaci arbeitet im Kiosk, er verkauft vor allem Getränke, Zigaretten und Chips, aber auch mal Milch und Zucker, wenn irgendjemand plötzlich Lust verspürt zu backen, aber nicht alle Zutaten im Haus hat. „Radfahrer, die hier vorbeikommen, kaufen vor allem etwas zu trinken“, sagt er. Wir auch.
Wir biegen links ab in die Hiberniastraße, dann rechts in die Straße Ohrenfeld und wieder rechts in die Dachstraße. Rechts am Bahndamm wachsen die Brombeeren, ein uralter verwitterter Grenzstein markiert die Stadtgrenze zu Mülheim. Über den Rechenacker erreichen wir das alte Landwehr-Stadion. 82 Baugrundstücke lässt die OGM hier erschließen, die Bagger rollen, von Fußball keine Spur mehr. Sportlich sieht dagegen das Gelände auf der anderen Seite der Straße aus. Hier hat die Christian-Morgenstern- Schule eine Tartanbahn und ein Sportfeld mit Basketballkörben und Fußballtoren bekommen.
Kaffee und Kuchen am Friedhof
Wir biegen rechts ab in die Keltenstraße und fahren immer geradeaus, teilweise über Rad-/Fußwege, bis zur Lothringer Straße, von dort weiter durch den kleinen Park, in dem der Weg links abknickt und an der Landwehr endet. Hier rechts abbiegen und der Straße bis zur Mülheimer Straße folgen. Rechts liegt der Landwehrfriedhof, Blumenhändler haben den Bürgersteig mit Gestecken und Sträußen dekoriert, gegenüber im CafeWerk, dem Café an der Landwehr, gibt’s Kaffee und Kuchen.
Wir kreuzen die viel befahrene Mülheimer Straße und folgen ihr in Richtung Innenstadt, jedoch nur ein kurzes Stück. Dann rechts in die Ludwigstraße abbiegen, am Ende wieder rechts zum Postsportverein Oberhausen 1931 und zum Tennisverein Blau-Weiß Oberhausen. Hier beginnt ein schöner Radweg, der den Blick freigibt auf den Bau des neuen Kunstrasenplatzes. Der Weg führt durch den Puerto Morazan Park und mündet auf die Straße Bauerfeld.
Reitclub Oberhausen liegt an der Mülheimer Stadtgrenze
Ein Stück nach rechts liegen die Gebäude des Reitclubs Oberhausen 1950 e.V. (RCO). „Etwa 30 Pferde stehen hier, darunter 16 Schulpferde“, sagt Peter Bessert, der zweite Vorsitzende des Vereins. „Die Lage der Anlage ist optimal. Hier ist kein Durchgangsverkehr, und direkt nebenan liegen die Wiesen, auf die wir unsere Pferde stellen können.“ Das ist schon Mülheimer Gebiet, so nah sind wir der Stadtgrenze wieder einmal. In dieser Woche läuft ein Sommer-Camp auf dem Reiterhof, für Kinder zwischen acht und 16 Jahren. Die Kinder putzen, spielen, essen und reiten gemeinsam und haben eine Menge Spaß dabei.
Auf unserem weiteren Weg folgen wir ein Stück dem roten Radwegweiser „Route der Industriekultur“. Wir überqueren die Janshofstraße und fahren weiter auf dem Harpener Weg. Links liegen grüne Wiesen, rechts die A 40. Der Weg macht eine Linkskurve und führt uns zur Danziger Straße. Die Autos fahren dicht an dicht, entweder wollen sie zur Auffahrt Dümpten oder sie kommen daher. Es dauert, bis eine Lücke entsteht, wir kreuzen die Straße und fahren schräg links auf der Straße Dümpterkamp weiter.
Äpfel, Beeren und Birnen auf dem Lepkeshof
An der Wehrstraße rechts, dann weiter über die Tiroler und Kärntener Straße zur Mellinghofer Straße. Hier ist die Stadt wieder einmal zu Ende, über den Mülheimer Schildberg und die Heiermannstraße suchen wir uns den Weg zum Lepkesfeld. Am Ende links steht der Lepkeshof, die Körbe und Tontöpfe liegen am Eingang des Hofladens, so wie am Beginn unserer Tour. Die Runde rund um Oberhausen ist zu Ende. 53 Kilometer misst die Stadtgrenze, doch durch Umwege sind es beim Fahren doch mehr geworden.
Zum Abschluss gibt’s Obst bei Annette Scheidt: Äpfel, Beeren und Birnen. Lecker!