Oberhausen. . Oberhausener Krankenhäuser melden mehr Kranke durch Hitze an den schwülen Tagen. Besonders viele ältere Menschen trinken zu wenig und trocknen dann innerlich aus. Es kommen aber auch mehr Menschen mit Knochenbrüchen, die draußen Sport getrieben haben.

Die schwülen Tage bleiben uns im Hochsommer noch länger erhalten, auch wenn die 30-Grad-Temperaturgrenze demnächst nicht mehr überschritten wird, wenn man den Meteorologen glaubt.

Die drückend-heißen Tage ohne eine richtige, länger anhaltende Brise spüren auch die Oberhausener Krankenhäuser. „In unserer Notaufnahme kamen vermehrt Patienten mit allergischen Reaktionen auf Insektenstiche sowie ältere Menschen, die aufgrund zu geringer Trinkmengen dehydriert waren“, heißt es zum Beispiel von der Helios St. Elisabeth-Klinik Oberhausen. Dehydriert – was so viel heißt: Die Menschen trinken so wenig, dass sie innerlich austrocknen.

Auch das Evangelische Krankenhaus (EVO) meldete einige Patienten mehr, weil ihnen die Hitze zu schaffen machte.

Knochenbrüche durch Sport im Freien

Doch nicht nur Wassermangel und Insektenstiche sorgten für einen Anstieg der Patientenzahl. „Wir hatten auch mehr Knochenbrüche, weil die Menschen mehr Sport im Freien trieben“, erklärt Annette Kary, Sprecherin der Katholischen Kliniken Oberhausen (KKO).

„Rund 20 Prozent mehr ältere Menschen als sonst wurden bei uns aufgenommen, weil ihr Blutdruck aufgrund von Flüssigkeitsmangel sank und sie kollabierten“, weiß Chefarzt Dr. Theodor Nienhaus. „Bei 30 Grad Celsius und hoher Luftfeuchtigkeit verliert ein Mensch allein über die Haut etwa zwei Liter am Tag.“ Im Gehirn befinde sich eine Art Durstsensor, der messe, ob genügend Wasser im Blut ist, aber bei älteren Personen funktioniere der nicht mehr so gut. Die Folge: Sie trinken nicht genügend.

Dieter Buhren, Leitender Pfleger der Notfallambulanz in der Helios -Klinik, rät: „Man sollte auf seine älteren Angehörigen achten.“

Vorsicht bei chronischer Krankheit

Mehr als üblich zu trinken, ist aber nicht für jeden das richtige Rezept. Aufpassen müssen chronisch Kranke, die etwa an einer Herz- oder Nierenschwäche leiden. Sie nehmen Diuretika ein, das sind Medikamente, die eine Ausschwemmung von Wasser aus dem Körper durch die Niere bewirken.

Die Dosis, die sie einnehmen, sei auf ein normales Trinkverhalten eingestellt, erklärt Prof. Gerhard Laier-Groeneveld, Chefarzt im Johanniter Krankenhaus Oberhausen. „Wer mehr als üblich trinkt, kann den Schutz durch das Medikament leicht überschätzen. Man sollte also aufpassen.“

Ein Tipp für diese Patienten: Wer in wenigen Tagen zwei Kilogramm an Gewicht zunimmt, ohne dass er mehr gegessen hat, hat wohl zu viel Wasser im Körper.