Oberhausen. Drei Männer, darunter ein Oberhausener, müssen sich wegen fahrlässiger Tötung vor dem Amtsgericht Duisburg verantworten. Sie sollen einen mutmaßlichen Autoknacker so auf den Boden gedrückt haben, dass dieser an seinem Erbrochenen erstickte.
Mit einem tragischen Geschehen muss sich seit Dienstag das Amtsgericht Duisburg auseinander setzen. Als mutmaßlicher Autoknacker war ein 26-jähriger Marokkaner in der Nacht zum 21. April 2013 auf dem Parkplatz des Delta-Musikparks in Meiderich gefasst worden. Wenige Minuten später lag der Mann reglos am Boden. Er konnte zwar noch einmal reanimiert werden, verstarb aber wenige Stunden später.
Für seinen Tod müssen sich nun ein 39-jähriger Duisburger, ein 24-jähriger Oberhausener und ein ebenfalls 24 Jahre alter Mülheimer verantworten. Die Anklage wirft ihnen fahrlässige Tötung vor.
Die drei Angeklagten hätten erkennen müssen, dass der Mann, der offenbar Erbrochenes einatmete, keine Luft mehr bekam, als er von dem Trio mit dem Gesicht nach unten auf dem Boden festgehalten wurde.
Einsatz von Pfefferspray
Nach mehreren Autoaufbrüchen auf dem Parkplatz des Delta klirrte in der Tatnacht wieder eine Autoscheibe, rannte der 26-Jährige mit einem Schraubenzieher in der Hand zwei Parkplatzwächtern in die Arme. Die konnten ihn trotz Einsatzes von Pfefferspray nicht bändigen. Die drei Angeklagten, damals nur für Service zuständig, griffen mit ein.
Der Geschädigte habe bereits am Boden gelegen, so ihre Darstellung. „Die Parkplatzwächter lagen auf ihm“, behauptet der Duisburger. Man habe die überforderten Kräfte abgelöst, dabei aber nur die Arme und die Beine des mit dem Gesicht nach unten liegenden Mannes gehalten. Die Zeugenaussagen lieferten widersprüchliche Darstellungen. Mit den Worten „Wir übernehmen jetzt“, soll das Trio den Mann gepackt und ihn zu Boden gebracht haben. Mal sollen die Angeklagten den Mann nur festgehalten, mal auf ihn eingeschlagen haben. Als jemand mit einer Taschenlampe feststellte, dass der 26-Jährige blau anlief, soll von einem der Männer noch der Spruch gekommen sein: „Der simuliert doch nur.“ Für den Prozess sind zwei weitere Termine geplant.
