Oberhausen. . Der Koalitionsvertrag von SPD, Grünen und FDP sieht vor, dass Parks und innerstädtische Grünanlagen zu befriedeten Bezirken erklärt werden. Nach dem Kaisergarten darf nun neben dem Volksgarten Osterfeld und dem Ruhrpark auch im Volksgarten Sterkrade nicht mehr auf Tiere geschossen werden.

Der Tierschutz wird im Koalitionsvertrag von SPD, Grünen und FDP einen Schritt vorangebracht. So haben sich die Fraktionen nach den heftigen Bürgerprotesten gegen die Jagd in den vergangenen Jahren entschlossen, die Parks und innerstädtischen Grünanlagen zu befriedeten Bezirken zu erklären.

Nach dem Kaisergarten, der bereits jagdfreie Zone ist, darf auch im Volkspark Sterkrade, im Volksgarten Osterfeld und im Ruhrpark nicht mehr auf Tiere geschossen werden.

Umweltausschuss ist gefragt

Das zumindest ist das erklärte Ziel der Politiker. „Im Umweltausschuss muss die Befriedung der Bezirke noch festgelegt werden“, erklärt SPD-Fraktionschef Wolfgang Große Brömer.

In den befriedeten Gebieten sollen die Tier-Populationen durch alternative Maßnahmen reguliert werden. Dazu gehört der Austausch von Eiern gegen Atrappen aus Gips. Der wird bereits sehr erfolgreich am Centro betrieben, wo die Jagd ebenfalls ruht. „Dort wurden in diesem Jahr 26 Gänseeier ausgetauscht“, sagt Michaela Flötgen (Grüne), die sich gemeinsam mit Centro-Event-Manager Markus Remark und dem NABU für diese Aktion stark machte.

Tierschützerin begrüßt das Jagdverbot

Petra Barth, Vorsitzende des Tierschutzvereines, begrüßt das Jagdverbot. Nur zu oft habe sie ein solches Geschehen schon verfolgen müssen – Spaziergänger mit ihre Kindern mittendrin.

Wenn auch die Mitarbeiter der Wirtschaftsbetriebe künftig Halter überfahrener Tiere informieren, sei das für den Tierschutzverein eine große Arbeitserleichterung.

Michaela Flötgen ist auch eine Verfechterin von Taubenhäusern. Bislang gelang es ihr, ein Taubenhaus in Alt-Oberhausen zu aufzustellen. Im Koalitionsvertrag wird der ehrenamtlichen Inititive nun Unterstützung bei der Errichtung weiterer Taubenhäuser zugesagt. Konkret sollen geeignete Flächen auf öffentlichen Gebäuden bereitgestellt werden. Und besonders wichtig: Eine Kotentsorgung durch die WBO ist geplant. Flögen schwebt schon ein weiterer Taubenhaus-Standort vor: das EVO-Gelände am Bahnhof Sterkrade. Im Haus in der City leben zur Zeit acht Locktauben und 50 weitere, die nur zu gerne ebenfalls einziehen würden. Aber ehe Michaela Flötgen den Schlag öffnen kann, braucht sie mindestens noch ein bis zwei Helfer für die Reinigungsarbeiten.

Ein weiterer Punkt im Koaltions-Papier dürfte Tierbesitzern zumindest Gewissheit bringen. Die WBO, die für die Beseitigung von im Straßenverkehr getöteten Tieren zuständig ist, soll künftig bei tätowierten oder gechippten Katzen und Hunden die Halter ermitteln und kostenlos beanchtrichtigen.

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