Oberhausen. . Hundetrainerin Claudia Verlande hat kürzlich einen Hundeführerschein für private Tierhalter gefordert. „Man bekommt einfach zu leicht einen Hund. 25 Pflichtstunden Hundetraining sollten das Minimum sein“, sagte sie. Auf unseren Meinungsaufruf erhielten wir etliche bemerkenswerte Reaktionen.
Die Oberhausener Hundetrainerin Claudia Verlande hat kürzlich in der WAZ einen Hundeführerschein für private Tierhalter gefordert. „Man bekommt einfach zu leicht einen Hund. 25 Pflichtstunden Hundetraining sollten das Minimum sein“, sagte sie. Auf unseren Meinungsaufruf an alle WAZ-Leser erhielten wir etliche bemerkenswerte Reaktionen:
„Seit anderthalb Jahren bin ich Besitzerin eines Havanesers. Vor dem Kauf habe ich mich ausführlich mit Literatur zur Hundeerziehung beschäftigt. Ich halte es für notwendig, dass sich jeder künftige Hundebesitzer intensiv mit dem Wesen der Rasse und mit Haltung, Ansprüchen und Erziehung beschäftigt. Im Alltag begegnen mir immer wieder Hundehalter, die die einfachsten Regeln in der Hundebegegnung nicht beherrschen. Kommt mir beispielsweise ein Hund angeleint entgegen, ist es selbstverständlich, dass ich meinen Hund auch anleine. Ein Führerschein würde viel Leid vermeiden können. Petra Jacobi
„Ich unterstütze den Hundeführerschein für alle Hunde, denn auch kleine Rassen sind normale Hunde, was leider oft von vielen Haltern vergessen wird. Ebenso wird oft verdrängt, dass auch für diese kleinen Rassen das Landeshundegesetz Nordrhein-Westfalen gilt, also z.B. genauso eine Anleinpflicht besteht wie für §3-,§10- und §11-Hunde. Andrea Mertens, Hundepsychologin
Hohe Kosten bei einigen Hundeschulen
„Seit fast 40 Jahren habe ich große Hunde und könnte stundenlang über Begegnungen mit anderen Hunden und deren Besitzern erzählen. Ein Hundeführerschein wäre eine sehr sinnvolle Sache, wobei die Größe des Hundes keine Rolle spielen dürfte. Die Ahnungslosigkeit und das unhündische Verhalten vieler Hundebesitzer sind erschreckend und zeugen von völliger Unwissenheit über das Verhalten ihrer Tiere.“
Christoph Heiduk
„Der Hundeführerschein ist vernünftig! Wenn ich mir ein Tier anschaffe, muss mir klar sein, dass es einige Jahre mein Begleiter sein wird. Entweder habe ich Ahnung von der Erziehung eines Hundes oder ich belege einen Kursus in einem Hundeverein zu einem vernünftigen Preis. Es gibt leider Hundeschulen, bei denen die Kosten ins Unermessliche gezogen werden. Ein Bekannter hat dabei über 200 Euro bezahlt. Peter Ziebertz
„Wir haben schon unser halbes Leben lang Hunde, was wir alles Haarsträubendes erlebt haben, ist teilweise nicht zu glauben. Hunde, die nirgendwo schnuppern dürfen, nur ganz kurz an der Leine gehalten werden und keinen sozialen Kontakt zu ihren Artgenossen haben dürfen. Oder Halter, die nur ganz kurz mit ihren Tieren rausgehen, keine fünf Minuten....! Tiere, die nur durch Schläge und aus Angst hören, ohne jede Lebensfreude. Warum also nicht erstmal eine Schule besuchen und sich schlau machen, wie man mit einem Tier umzugehen hat, bevor man sich einen Hund zulegt? Viele kaufen sich doch leider Tiere wie andere Brot, und wenn sie merken, dass dies viel Arbeit macht: Weg damit!“
Tina Marquardt