Oberhausen. . „Kunstsommer, was willst du mehr?“ Zehn Studenten der Hochschule für Bildende Kunst in Braunschweig stellen am Dreistädte-Eck noch bis zum 30. August ihre Werke aus. Dabei zielt der Titel der kunstvollen Melange eher auf die Zeit, an der die Sonne ihr Tageswerk schon wieder beendet hat.
Die Sonne strahlt auf den Hof, taucht die Szenerie an der Galerie Tedden nahe der Mühlenstraße in Dümpten in eine warme Stimmung. „Kunstsommer, was willst du mehr?“ Zehn Studenten der Hochschule für Bildende Kunst in Braunschweig stellen am Dreistädte-Eck noch bis zum 30. August ihre Werke aus. Dabei zielt der Titel der kunstvollen Melange eher auf die Zeit, an der die Sonne ihr Tageswerk schon wieder beendet hat.
Hohe Decken der Galerie nützlich
„Rhythm of the night“, holprig übersetzt: „Rhythmus der Nacht“, steht thematisch über allen Werken, die am Sonntag bei der Eröffnung des Kunstsommers erstmals dem breiten Publikum gezeigt werden. Die Sonne verbreitet Leichtigkeit. Sanfte Singer-Songwriter-Musik wird gespielt. An den Tischen starten lockere Unterhaltungen.Es geht nicht nur um Kunst. Der sonntägliche Treff ist eine Zusammenkunft von Ehemalige, Interessierten und Künstlern selbst.
„Gute Ideen sind bei uns nicht das Problem“, sagt Lisa Seebach, die zu den zehn Studenten der Bildhauerklasse von Professor Thomas Rentmeister gehören. „Schwieriger ist es, dafür zu sorgen, dass die Ideen auch beim Betrachter ankommen.“ Die Garage der Galerie bietet dafür hervorragende Möglichkeiten. Der Raum besitzt eine besonders hohe Decke und auch die Außenfassade kann bespielt werden.
„Ist das Kunst?“
Das hat sich Leona Alina Boltes zu eigen gemacht: Die Hannoveranerin hat 13 Briefkästen untereinander montiert und die Schlitze der Kästen in unerreichbare Höhe für jeden Postboten hinaufgeschraubt. Ihr Motto: „Suchen, finden, Zufall, bauen... Nichts ist unmöglich, alles geht. Ist das Kunst?“ Die Materialsuche für solche Ideen erfordert Improvisation, oder in diesem Fall einfach etwas Glück. Boltes: „Ich konnte die alten Kästen aus meinem Haus nutzen.“
In der Garage treffen die Betrachter auf verschiedene Stilformen. Auch wenn die Ausstellung einen gemeinsamen Titel hat, soll es keine erdrückende Enge bei der Umsetzung geben. Der Professor formuliert es so: „Der Ermunterung zum Wagnis, zum Experiment, zur Verwendung, Üppigkeit und Vielfalt steht das Bestreben nach einer ökonomischen und präzisen künstlerischen Ausformulierung gegenüber.“
Die Studenten sammeln nun die ersten Reaktionen. Die schlanken Eisen-Skulpturen, Collagen aus Gemälden und Schmuck-Utensilien oder Multimedia-Installationen können bis Ende August an den Samstagen und Sonntagen zwischen 13 und 17 Uhr in der Galerie Tedden (Mühlenstraße 125, nähe Restaurant Frintrop) besichtigt werden. Was spürt der Künstler dabei? Lisa Seebach: „Es ist bei Ausstellungen ein wenig so, als würden die Kinder das Haus verlassen.“