Oberhausener werden von der Motorsäge geweckt

Oberhausen. . Es knarzt, knackt und endet mit einem dumpfen Aufprall: wiederholt. Dieses Scheppern, das vielen Oberhausener in der Nacht auf Dienstag in die Ohren gelangt, hat ausnahmsweise nichts mit heftigen Entladungen aus den Wolken zu tun. Nachtschicht. Oberhausen räumt auf.

Es knarzt, knackt und endet mit einem dumpfen Aufprall: wiederholt. Dieses Scheppern, das vielen Oberhausener in der Nacht auf Dienstag in die Ohren gelangt, hat ausnahmsweise nichts mit heftigen Entladungen aus den Wolken zu tun. Nachtschicht. Oberhausen räumt auf. Der Gewitter-Sturm hat Spuren der Verwüstung hinterlassen. Umgestürzte Bäume und herabgestürzte Äste erfordern den beherzten Einsatz der Kettensäge.

Starke Zerstörung in Vondern

„An solch ein heftiges Unwetter kann ich mich nicht erinnern!“ Den Satz hört man häufig am Morgen auf den Straßen der Stadt. Beim Spaziergang am Gartenzaun gibt es kaum ein anderes Thema. Es knattern Laubsägen in den Vorgärten, die sich in kleine Schlachtfelder verwandelt haben. Bei einigen ist die Last des Aufräumens nebensächlich, der Schreck der Nacht steckt noch in den Knochen. „Zum Glück sind wird gesund!“

Michael Brandenberg (33) hat seine Lebensgefährtin in Dümpten besucht und das Unheil kommen sehen. „Auf Twitter habe ich früh Bilder von Freunden aus Köln erhalten, daher wussten wir sehr zeitig: Das wird heftig!“ Freundin Sabine bestätigt: „Das Szenario wirkte wie in einem Katastrophenfilm!“

Nur gut, wer rechtzeitig in den eigenen vier Wänden war. Kneipen- und Restaurantbesuche wurden abgebrochen. In der Innenstadt wirbelten Tische und Stühle über den Friedensplatz und mussten eingesammelt werden. Große Sonnenschirme gingen zu Bruch.

Anwohner räumen auf

An der Falkensteinstraße sorgen Äste und Zweige noch am Dienstagmorgen für eine verengte Fahrbahn und folglich Staus. Selbst kurze Wege werden zum Hindernisparcours. Hier sammeln Anwohner kleinere Zweige vom Gehweg. Sie räumen auf, um selbst voranzukommen: „Wir gelangen sonst mit den Rädern nicht vor die Tür.“

Den Norden der Stadt traf es laut Feuerwehr nicht ganz so heftig wie den Süden. Ungläubig warteten die Anwohner mit Gummistiefeln über eine überflutete Mülheimer Straße, die in der Nacht zeitweise gesperrt werden musste.

Gespenstisch: Ein abgeknickter Baum hat im Marienviertel ein Auto auf Briefmarkenformat geplättet. Zum Glück ohne Verletzte. Das gilt auch für die Arminstraße in Vondern. Hier liegen seit der Nacht mehrere Platanen quer, die gar Teile des Bürgersteigs aufgerissen haben.