Oberhausen. . Die Vielfalt der Schönheit in der Kunst zeigt die Ausstellung „Der schöne Schein“ im Gasometer, die am vergangenen Donnerstagabend eröffnet wurde. In die Installation „320 Grad Licht“ bringt sich der Gasometer selbst ein. Die unteren Ebenen zeigen Welt-Kunst, brillant fotografiert und nachgebildet.

Die Vielfalt der Schönheit in der Kunst zeigt die neue Ausstellung „Der schöne Schein“ im Gasometer, die gestern Abend eröffnet wurde. In Gestalt von 150 großformatigen und bestechend scharfen Fotos weltbekannter Kunstwerke und nachgebildeter Skulpturen ist eine Auswahl „unseres kollektiven Bildgedächtnisses“, wie Kurator Peter Pachnicke es formuliert, zu Gast auf Ebene eins und zwei der Kulturtonne. Den oberen Raum füllt, als Höhepunkt der Präsentation und enormes digital-reales Raumerlebnis, die gewaltige Installation „320 Grad Licht“ der Bremer Künstlergruppe Urbanscreen. Sie gehört, realisiert durch das Hamburger Team Intermediate Engeneering und 20.000 Quadratmeter groß, „zu den weltweit größten Innenraumprojekten, das entspricht vier Fußballfeldern“, erklärt der Techniker Tobias Wursthorn. Er empfiehlt den Besuchern, das Raumkunstwerk liegend zu genießen.

Dass das Künstlerteam aus Bremen ohne die Spezialtechniker aufgeschmissen wäre, gibt Thorsten Bauer, Art Director von Urbanscreen, unumwunden zu. „Ihre Leistung ist genau so groß wie unsere“, sagt er am Vormittag vor der Ausstellungseröffnung. „Wir stehen hier und sehen die Show selbst zum ersten Mal.“ Hat sie ihm gefallen? „Ja, großartig!“

Begonnen hat die Arbeit vor dem Aufbau von Christos „Air-Package“. „Da war der Gasometer leer und wir mehrere Stunden hier, um ihn zu erkunden“, erzählt Bauer. Den Auftrag, ein Dach für eine Ausstellung namens „Der schöne Schein“ zu erfinden, beinhalte, was Intermediate seit acht Jahren mache: „Mit Schein Kunst“, sagt Bauer. Aus der Verbindung von Digitalem und Realem entstehe das Erlebnis. Bauer spricht von einer „poetischen Brücke“, immer wieder getestet, neu berechnet und überarbeitet im vier Meter hohen Mini-Gasometer-Modell.

Mit fesselnder Geräuschkulisse

Das Ergebnis ist verblüffend und höchst beeindruckend, weil der Betrachter durch sich verändernde Linien, Punkte und Elemente irritiert, manipuliert und getäuscht, jedoch immer wieder zum Ruhepunkt zurückgeführt wird. Auch klanglich fesselt eine Geräuschkulisse mit einem Mix, der gleichzeitig an Arbeitswelt und Kirchenglockenläuten erinnert. „Wir wollen den Raum in Frage stellen und ihn dann doch wieder zeigen. Der Gasometer bringt sich selbst ein“, sagt Bauer. Chapeau, Ziel erreicht.

Für Jeanette Schmitz, Geschäftsführerin der Gasometer GmbH, ist die Präsentation „eine Hommage an die Schönheit des Gasometers“, die, so ergänzt Kurator Wolfgang Volz, 1994, als die erste Ausstellung dort eröffnet wurde, technisch völlig undenkbar gewesen wäre.

Die Ausstellung „Der schöne Schein“ ist bis zum 30. Dezember dienstags bis sonntags und an Feiertagen von 10 bis 18 Uhr geöffnet, in den NRW-Ferien an allen Wochentagen.

Führungen (auch mit Kopfhörern) gibt es für Kinder und Erwachsene.

Aufbau der Ausstellung "Der schöne Schein"

Es müssen Planen genäht werden...
Es müssen Planen genäht werden... © Tom Thöne / WAZ FotoPool
damit kein Licht in den Innenraum gelangen kann.
damit kein Licht in den Innenraum gelangen kann. © Tom Thöne / WAZ FotoPool
Manches ist mühsame Kleinarbeit...
Manches ist mühsame Kleinarbeit... © Tom Thöne / WAZ FotoPool
Till Botterweck (Art Director Urbanscreen) lässt sich noch inspirieren...
Till Botterweck (Art Director Urbanscreen) lässt sich noch inspirieren... © Tom Thöne / WAZ FotoPool
Immer im Gespräch: Majo Ussat (Projektleiter Urbanscreen) und Till Botterweck (Art Director Urbanscreen).
Immer im Gespräch: Majo Ussat (Projektleiter Urbanscreen) und Till Botterweck (Art Director Urbanscreen). © Tom Thöne / WAZ FotoPool
Die Planen müssen allerdings noch angebracht werden, ein kletterisches Unterfangen...
Die Planen müssen allerdings noch angebracht werden, ein kletterisches Unterfangen... © Tom Thöne / WAZ FotoPool
Erste, lichttechnische Kallibrierungsarbeiten an den Projektoren...
Erste, lichttechnische Kallibrierungsarbeiten an den Projektoren... © Tom Thöne / WAZ FotoPool
Erste, lichttechnische Kallibrierungsarbeiten an den Projektoren...
Erste, lichttechnische Kallibrierungsarbeiten an den Projektoren... © Tom Thöne / WAZ FotoPool
Erste, lichttechnische Kallibrierungsarbeiten an den Projektoren - und ...
Erste, lichttechnische Kallibrierungsarbeiten an den Projektoren - und ... © Tom Thöne / WAZ FotoPool
Es werde Licht...
Es werde Licht... © Tom Thöne / WAZ FotoPool
... und es
... und es © Tom Thöne / WAZ FotoPool
... und es wird ...
... und es wird ... © Tom Thöne / WAZ FotoPool
... und es wird immer mehr ...
... und es wird immer mehr ... © Tom Thöne / WAZ FotoPool
... mit Verweisen auf das Kommende ...
... mit Verweisen auf das Kommende ... © Tom Thöne / WAZ FotoPool
Majo Ussat, Projektleiter Urbanscreen, mit seiner Vision...
Majo Ussat, Projektleiter Urbanscreen, mit seiner Vision... © Tom Thöne / WAZ FotoPool
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