Oberhausen. . Im Gasometer, Oberhausens Wahrzeichen, laufen die Vorbereitungen für die neue Ausstellung „Der schöne Schein“ auf Hochtouren. Nach Christos hellem „Big Air Package“ hüllt sich der Luftraum jetzt in ein geheimnisvolles Dunkel. Ab Mitte April können Besucherein multimediales Licht-Spektakel erleben.
Nach dem strahlenden Weiß von Christos „Big Air Package“ hüllt sich der Luftraum des Gasometers jetzt in ein geheimnisvolles Dunkel. „Der schöne Schein“ heißt die Schau, die ab 11. April hier zu sehen ist. Zurzeit läuft die Installation des Höhepunkts der Ausstellung: die Licht-Projektion „320° Licht“ der Bremer Künstlergruppe Urbanscreen.
„Normalerweise projiziert man auf weißen Hintergrund“, erklärt Produktionsleiter Majo Ussat die technisch anspruchsvolle Arbeit. „Wir malen auf die ohnehin schon dunklen Wände des Gasometers, der zudem komplett abgedunkelt ist.“ Allein für die räumliche Trennung von der zweiten Ausstellungsebene auf der Gasdruckscheibe zum Luftraum sind mehr als 3000 Quadratmeter Stoff nötig: weiß auf der Unterseite, um dem Ausstellungsraum nicht zu viel Licht zu nehmen, schwarz auf der Oberseite, wo die Lichtinstallation ungestört für sich wirken soll.
So groß wie drei Fußballfelder
Seit Anfang der Woche klettern Mitarbeiter der Lübecker Firma „Die Luftwerker“ mit Sicherungsgurten durch das denkmalgeschützte Stahlfachwerk. „Die Luftwerker kennen den Gasometer mittlerweile sehr gut“, sagt Gasometer-Chefin Jeanette Schmitz. „Sie haben uns schon beim größten Mond auf Erden, dem Highlight der Sternstunden-Ausstellung, unterstützt. Zuletzt haben sie den Stoff für Christos Big Air Package zugeschnitten.“
20 Jahre höchste Ausstellungshalle Europas
Mit rund 20.000 Quadratmetern bespielter Fläche gehört die Installation „320° Licht“ zu den größten und technisch anspruchsvollsten Innenraumprojektionen weltweit.
Über sieben Kanäle eingespeiste Klänge werden die raumprägende Wirkung der Installation akustisch fortsetzen. 2014 feiert der Gasometer 20. Geburtstag als Ausstellungsraum.
Bereits in der vergangenen Woche wurden die 36 Fenster, die dem Gasometer-Dach seine charakteristische Rosette verleihen, abgedunkelt. Hundert Meter hoch, 320 Grad um den Betrachter herum, misst die zu bespielende Fläche etwa 20.000 Quadratmeter – eine Größe von annähernd drei Fußballfeldern. Zudem wurden sieben Plattformen an den Außenwänden auf Höhe des Umlaufs angebracht. Auf ihnen wurden 21 Hochleistungs-Projektoren platziert.
Aufbau der Ausstellung "Der schöne Schein"
„Üblicherweise projiziert man im Büro mit einer Lichtstärke von 1800 ANSI-Lumen. Wir arbeiten hier mit weit mehr als dem hundertfachen“, sagt Majo Ussat. „Die Herausforderung besteht darin, die Bilder der einzelnen Projektorenpixel genau aufeinander abzustimmen, so dass die geometrischen Muster haargenau mit der Architektur des Gasometers übereinstimmen.“ Dessen einzigartige Raumwirkung sei Ausgangspunkt und Kern der Inszenierung.