Oberhausen. Oberhausen ist seit 28 Jahren durch Austauschbesuche der Jugendbegegnung “Multi“ mit Jerusalem verbunden. Beide Städte wollen ihren Kontakt nun intensivieren und planen ein gemeinsames Projekt, das Nachwuchskünstler fördert. Ziel ist ein gemeinsames Festival mit Produktionen aus verschiedenen künstlerischen Sparten.

Seit nunmehr 28 Jahren pflegt die Jugendbegegnung „Multi“ den Austausch mit Jerusalem. Die gute Zusammenarbeit zahlt sich nun aus: Die israelischen Partner möchten die Beziehung zu Oberhausen ausbauen. Kulturdezernent Apostolos Tsalastras und Wolfgang Heitzer vom Büro für Interkultur waren in der israelischen Hauptstadt, um Möglichkeiten eines Kulturaustausches auszuloten.

„Ich bin nach wie vor total beeindruckt“, sagt Tsalastras. „Auf engstem Raum sind eigentlich alle Konflikte vorhanden, die man sich vorstellen kann, und es ist interessant, wie die Stadt damit umgeht.

Diplomatischen Beziehungen werden 60 Jahre alt

2015 werden die diplomatischen Beziehungen zwischen Deutschland und Israel 60 Jahre alt, was die Finanzierung eines gemeinsamen Projektes erleichtern könnte. Doch wir denken darüber hinaus an einen regelmäßigen Austausch.“

In Jerusalem hat sich die Oberhausener Delegation verschiedene Einrichtungen angeschaut, die den Kulturaustausch wollen. Das Israel-Museum mit seinen Abteilungen Geschichte, jüdische Kultur und moderne Kunst hat zum Beispiel Interesse an der Förderung von Nachwuchskünstlern, ein geeigneter Partner wäre die Ludwiggalerie. Hohes Interesse an einem Austausch, sagt Tsalastras, bestehe seitens des Jerusalemer Theaterzentrums. „Drei Kompanien sind dort beheimatet, sehr politisch und sozialkritisch ausgerichtet. Außerdem beleben kleinere Theater die Stadtteile, ähnlich wie bei uns die soziokulturellen Zentren.“

Anknüpfungspunkte im Bereich der Musik

Anknüpfungspunkte gebe es auch im Bereich der Musik. „Die haben dort ein Independent-Festival, das gut zu Olgas Rock passen könnte. Aber auch unsere Sinfoniekonzerte bieten Anknüpfungspunkte. “ Für die Internationalen Kurzfilmtage, die ohnehin viel Erfahrung mit Kontakten zu anderen Ländern haben, böte sich die Jerusalemer Cinemathek als Partner an.

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Fernziel ist es, ein gemeinsames Festival auf die Beine zu stellen, in das sich viele verschiedene Kunstschaffende beider Städte mit Produktionen einbringen. Alle städtischen Kultureinrichtungen, darunter auch Gedenkhalle und Bibliothek, finden die Aussicht auf die neue Kultur-Partnerschaft großartig. Tsalastras will nun die Möglichkeiten der Finanzierung ausloten und ein weiteres Treffen organisieren. „Je häufiger wir uns begegnen, desto besser. Das ist auch meine Erfahrung aus den Twin-Projekten mit den Partnerstädten im Kulturhauptstadtjahr.“