Oberhausen. Tote Äste, kreuzende Kronen – Anwohner der Burgstraße sehen Gefahr von oben. Die Holtener Allee ist nur auf den ersten Blick ein wunderschönes Baum-Spalier mit mächtigen Eichen. Die besorgten Anwohner ließen den Pflegezustand der Alleestraße durch eine Fachkraft kontrollieren.

Hier droht ein beschädigter Ast auf den Gehsteig, und damit auf Spaziergänger zu fallen, dort kreuzen sich bereits Äste in den Kronen zweier Bäume. An anderer Stelle wühlen Wurzeln den Rad- und Gehweg auf. Die Burgstraße in Holten ist auf den ersten Blick eine wunderschöne Alleestraße mit mächtigen Eichen, auf den zweiten zeigen sich einige Pflegemissstände, die Anwohner bereits seit Jahren kritisieren (wir berichteten). Mit mäßigem Erfolg.

„Muss denn erst etwas passieren?“, merkt ein Hauseigentümer an. Um die gelegentlichen Schäden an parkenden Autos durch herunterfallende Eicheln will er schon kein Aufhebens machen. Eine Eichel hat er neulich beim Radeln auf den Kopf bekommen – „das tut ordentlich weh, wegen der Fallhöhe“.

Mängel an Bäumen können Verkehr gefährden

Die hohen, stattlichen Eichen sollen nicht weg, nur ihren Zustand wollen viele Anwohner der Burgstraße nicht hinnehmen. Mit Hilfe der Landschaftsbauerin Mona Jauert wollen sie nun ihren Erfahrungen und ihrer Sorge eine sachliche Grundlage geben.

Mangelnder Beschnitt in der Krone, kreuzende Äste, dicke Äste, die jedoch von den Bäumen bereits abgestoßen werden, Äste die in fremde Kronen hinein ragen und dort Schäden verursachen können – das sind Mängel, die die Landschaftsbauerin an etlichen Bäumen entdeckte. In den meisten Fällen können sie zur Verkehrsgefährdung führen, stellt sie fest.

Fachfrau bestätigt Mängel an den Bäumen

Bei Sturm sei zudem oft die ganze Straße mit Ästen übersät – für Jauert ein Zeichen unter anderem für nicht bereinigtes Totholz. „Vor zwei Jahren wurde die Allee zuletzt gepflegt, die Baumkommission der Stadt hat aber seit vier Jahren hier nicht kontrolliert“, hat Udo Sommer, Kandidat des Bündnis Oberhausener Bürger (BOB), über eine Anfrage an den Forst und Baumschutz des Oberhausener Gebäudemanagements erfahren. Den Beschwerden von Anwohnern ging man zwar angeblich nach, „sie konnten nach der recht- und fachlichen Prüfung widerlegt werden“ lautete die Antwort an Sommer.

Die Anwohner der Straße wundern sich: „Wie kann das sein, wenn wir die Mängel doch täglich vor Augen haben?“ Zumal sie diese nun durch die Fachfrau bestätigt sehen: „Die ZTV-Verordnung auf die sich die Stadt beruft, wird nicht eingehalten“, meint Jauert. Sommer will nun für die Bürger Einsicht in die entsprechenden Rechnungen der OGM nehmen, um die tatsächlichen Pflegeleistungen prüfen zu können.