Oberhausen.. Was tun, wenn sich im Nachbarhaus oder auf dem Grundstück nebenan die Ratten tummeln?

Der Leser am Telefon weiß sich nicht mehr zu helfen: Ratten laufen durch den Garten, das Nest vermutet er auf dem Grundstück von Nachbarn. „Da ist alles zugewuchert, die haben da Kühlschränke und alte Autos und Müll stehen.“ Das Problem: Weil sich die Ratten auf einem fremden Grundstück eingenistet haben, kann die Stadt nicht einfach einen Kammerjäger schicken.

Seit etwa einem Jahr gebe es immer mal Probleme mit Ratten, berichtet der Klosterhardter am Telefon. „Derzeit ist es aber ganz extrem.“ Im Garten der Nachbarn, das sieht man von der Straße aus, rankt Efeu an zwei offenbar kaputten Autos hoch, Büsche wuchern wild. Ratten sind an diesem Morgen nicht zu sehen.

Oft sehe man die Nager auf der Terrasse, sagt der Klosterhardter. Ordnungsamt und Gesundheitsamt seien deshalb bereits eingeschaltet. „Hier sind Kinder, das geht doch so nicht“, sagt der Leser.

Rattenpauschale beträgt 11.000 Euro

226 Mal sind dem städtischen Ordnungsamt bisher in diesem Jahr Ratten auf privaten und öffentlichen Grundstücken gemeldet worden. Das sei nicht mehr und nicht weniger als in den Vorjahren, heißt es vom städtischen Fachbereich Öffentliche Ordnung, auch gebe es im Sommer nicht mehr Ratten als im Winter.

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„Ratten gibt es in jeder Großstadt“, heißt es. Was Oberhausen aber anders macht: Die Stadt sammelt alle Beschwerden und schickt auf eigene Rechnung etwa alle zehn Tage Kammerjäger durch die Straßen, die auch in privaten Gärten Giftköder auslegen. Der Anwohner zahlt nichts, der Service belastet die Stadtkasse im Jahr mit 11.000 Euro.

„Ratten sind da, wo auch der Mensch ist“

Die Bastex GmbH kümmert sich seit acht Jahren um Schädlinge in der Stadt. Thomas Steinkrüger war erst wieder am Montag in Oberhausen. „Ratten sind da, wo auch der Mensch ist.“ Oder anders: wo der Mensch Müll macht. Denn: „Ratten haben ein ähnliches Nahrungsspektrum wie der Mensch, überfüllte Mülltonnen oder organischer Müll, der offen herumsteht, locken sie an.“ Küchenabfälle sollten deshalb nicht auf dem Kompost landen. „Im Sommer füttern viele Menschen Vögel, obwohl es gar nicht notwendig ist. Das Vogelfutter nehmen die Ratten gerne an.“

Wer ein Rattennest findet, sollte die Stadt rufen. Für öffentliche Grundstücke oder den eigenen Garten kann sie sofort den Auftrag zur Schädlingsbekämpfung geben.

Weil im Fall des Klosterhardter Lesers ein fremdes Grundstück betroffen war, nahmen die Verantwortlichen Kontakt mit den Nachbarn selbst auf. Erfolgreich, wie uns der Leser berichtet: „Sie haben eingewilligt, etwas gegen die Ratten zu unternehmen.“