Oberhausen. Der Gastbetrieb im Europahaus war seit 1955 durchgehend geöffnet. Der letzte Hotelier kündigte nun jedoch seinen Mietvertrag. Nun beginnt die Suche nach einem Nachfolger. Zudem gibt es weitere Leerstände in dem großen Gebäudekomplex.
Die Türen sind verschlossen, das Telefon ist abgemeldet: Das Hotel im Europahaus, seit 1955 durchgehend Anlaufpunkt für Übernachtungsgäste in der Oberhausener Innenstadt, hat seinen Betrieb eingestellt. „Der Hotelier hat seinen Mietvertrag bei uns gekündigt“, sagt Klaus Niewöhner-Pape, Geschäftsführer der Industria Wohnen, die seit dem vergangenen Jahr Eigentümerin des Europahauses ist. Der nun ausgezogene Hotelier hatte das Gasthaus im Februar 2010 übernommen.
Nachfolger wird gesucht
„Wir bemühen uns darum, schnellstmöglich einen Nachfolger zu finden“, so Niewöhner-Pape. Doch Interessenten für die Fortführung des 46 Betten bietenden Hauses gibt es zunächst nicht. „Der bisherige Hotelier hatte zuletzt einige zusätzliche Räume angemietet und als Apartment angeboten. Diese werden jetzt zurückgebaut.“
Europahaus war fest eingeplant
Die Kurzfilmtage, die bisher Festivalgäste im Hotel im Europahaus einquartierten, sind auf der Suche nach Alternativen.
Wer eine Unterkunft für die Zeit zwischen dem 1. und dem 6. Mai bereitstellen kann, möge sich unter 825-3061 oder per E-Mail an guestoffice@kurzfilmtage.de melden.
Neben dem nun leerstehenden Hotel gibt es weitere Baustellen für den Besitzer der Immobilie. „Wir haben insgesamt 34 Gewerbeeinheiten, zwölf davon sind derzeit nicht vermietet.“ Dabei handelt es sich vor allem um die größeren, bis zu 200 Quadratmeter Platz bietenden Ladenlokale. „Es ist leider sehr schwierig, dafür Interessenten zu finden.“
19 Einheiten stehen leer
Dabei zeigt sich die Industria für Ideen offen. „Wir können uns verschiedene Nutzungen vorstellen. Auch eine Kindertagesstätte halte ich an diesem Standort für absolut denkbar“, erklärt Niewöhner-Pape. „Sollte sich ein Mieter finden, wären wir absolut bereit, zu investieren und das betreffende Lokal zu sanieren.“
Aktuell läuft noch eine Kooperation mit dem Theater Oberhausen, die dem einstigen Kinosaal des Transatlantik neues Leben verleihen soll. Das Projekt „Bei lebendigem Leib“ mit Liedern und Texten des berühmten Chansonniers André Heller wird das nächste Mal am 25. April aufgeführt. „Wir würden uns sehr freuen, wenn die Zusammenarbeit fortgesetzt würde. Denn den Kinosaal können wir selbst nicht nutzen.“
Erfreulicher sei die Situation im Wohnungsbereich, „da können wir uns nicht beklagen“. Von den 169 Einheiten würden derzeit nur 19 leer stehen.