Oberhausen. . Die Mitglieder der FDP-Fraktion befinden sich im Durchschnitt bereits im besten Rentenalter. „Jung“ sind dagegen im Vergleich die Stadtverordneten der Grünen. CDU und SPD sind gleich alt, rund 50 Jahre alt sind im Schnitt die Ratspolitiker der Linken.Liste.
Der Rat der Stadt Oberhausen wird am kommenden Montag zur letzten Sitzung in dieser Legislaturperiode zusammenkommen. Nach dem 25. Mai, dem Tag der Kommunalwahl, wird das Stadtparlament nach fünf Jahren ein anderes, ein jüngeres Gesicht erhalten. Das Durchschnittsalter der Ratspolitiker dürfte sinken, hat doch etwa die SPD angekündigt, der Jugend eine Chance zu geben. Aktuell liegt der Altersdurchschnitt der Stadtverordneten jedoch noch bei etwas mehr als 54 Jahren und somit deutlich über dem Schnitt der Gesamtbevölkerung – die Oberhausener sind mit 45 Jahren im Schnitt mehr als neun Jahre jünger.
Einsatz für die Heimatstadtund die Anliegen der Mitbürger
Der jüngste Stadtverordnete ist derzeit in den Reihen der SPD zu finden. René Pascheberg, der vor einigen Tagen seinen 28. Geburtstag feiern konnte, ist der einzige Ratspolitiker unter 30. Er kann nur vermuten, warum es außer ihm keinen weiteren jungen Oberhausener im Rat gibt. „Vielleicht liegt es am Arbeitsaufwand, der etwas abschreckt.“ Viele junge Erwachsene in seinem Alter würden sich eher Gedanken über Arbeit, Studium oder Familienplanung machen.
„Doch der Einsatz lohnt sich“, wirbt Pascheberg, der ebenfalls noch studiert. „Zwar ist die Ratsarbeit schon aufwendig, aber dass man etwas in seiner Heimatstadt bewegen kann, ist das absolut wert.“ Zumal die „alten Hasen“ im Rat dem Nachwuchspolitiker keine Steine in den Weg gelegt haben. „Zu Beginn der Legislaturperiode bekam ich alle Unterstützung, um mich schnell zurechtzufinden.“
Mit ein wenig mehr Lebenserfahrung gesegnet und somit inoffizieller „Alterspräsident“ des Rates ist der 73-jährige Hans-Jürgen Köhler, der dem Rat der Stadt seit 2004 für die CDU angehört – er ist einer von drei Politikern über 70 im Stadtparlament. „Der Kontakt mit den Bürgern in meinem Stadtteil ist mir besonders wichtig. Die Anliegen der Styrumer in den Rat zu bringen, das ist mir ein besonderes Anliegen“, verrät der Sparkassenbetriebswirt im Ruhestand.
"Eigentlich wollte ich meinen Hut nehmen"
Auch dem neuen Stadtrat könnte Köhler angehören. „Eigentlich wollte ich meinen Hut nehmen, da ich jetzt langsam in ein gewisses Alter komme und auch so noch genug zu tun habe.“ Da sich jedoch kein anderer Kandidat fand, tritt er erneut für die CDU in Styrum an.
Bei den Fraktionen ist gerade zwischen den Grünen und der FDP ein großer Altersunterschied zu erkennen. Während sich die Liberalen im Durchschnitt bereits im besten Rentenalter befinden, sind die Grünen mit einem Schnitt von 44,8 Jahren auf dem Niveau des Altersdurchschnitts der Stadtbevölkerung.
Die beiden großen Parteien, CDU und SPD, nehmen sich nicht viel. Ihre Stadtverordneten sind im Schnitt etwas älter als 55 Jahre. Rund 50 Jahre alt sind im Schnitt die Ratspolitiker der Linken.Liste.