Oberhausen. . Das Arbeitslosenzentrum Kontakt bietet eine einwöchige Ferienfreizeit im Sommer an. Die Tour führt insHaus Niedermühlen im Westerwald. Noch werden Spenden gebraucht, um die Kosten zu stemmen.

Eltern, die wegen ihrer Langzeitarbeitslosigkeit auf finanzielle Unterstützung wie Hartz IV angewiesen sind, denken nicht selten mit gemischten Gefühlen an die großen Ferien ihrer Sprösslinge: An eine Reise ist nicht zu denken – und schon ein einziger Familienbesuch im Freibad strapaziert die Kasse so, dass für den Rest der Ferien Ebbe im Portemonnaie ist. Das Arbeitslosenzentrum Kontakt weiß um diese belastende Situation und bietet deswegen auch in diesem Jahr wieder eine einwöchige Familien-Ferienfreizeit im Westerwald an. Um diese Fahrt finanzieren zu können, ist die Einrichtung auf Spenden angewiesen – und das wird von Jahr zu Jahr schwieriger wird. Noch fehlen rund 1500 Euro.

Schon am Zeugnistag, am 4. Juli, soll’s für rund 30 Erwachsene und 40 Kinder und Jugendliche gleich nach Schulschluss losgehen Richtung Haus Niedermühlen im Westerwald. Der Tagessatz inklusive Vollverpflegung beträgt dort für einen Erwachsenen regulär 34 Euro, für Kinder 27 Euro – für Hartz IV-Familien unerschwinglich. Deshalb kostet die gesamte Woche für sie 90 Euro pro Erwachsenem, 50 Euro fürs erste, 35 fürs zweite Kind. Jedes weitere Kind reist umsonst mit.

"Differenz zu normalen Tagesätzen"

„Die Differenz zu den normalen Tagesätzen, die Kosten für den Bus und die Aufwandsentschädigung für die Betreuungskräfte müssen wir uns zusammenbetteln“, sagt Hermann-Josef Wagner (81), früher Leiter des Katholischen Stadthauses und aktuell ehrenamtlicher Geschäftsführer vom Arbeitslosenzentrum Kontakt in Sterkrade.

Unterstützung für die Familienfreizeit erhält die Einrichtung durch die Pfarrei, durch die Pfarrcaritas und andere Institutionen vieler Gemeinden, damit die beliebte Familienfreizeit auch in diesem Jahr wieder stattfinden kann: „Eine Woche mal den Kopf freikriegen, mal nicht jeden Morgen den Gang zum Briefkasten fürchten, einmal den Alltag komplett vergessen – das ist ganz wichtig, für die Eltern, aber auch für die Kinder. Ein paar entspannte Tage mit Spiel und Spaß, Ausflügen, Lagerfeuer und Aktivitäten für die Jüngeren, Grillabende, an denen sich Eltern mal austauschen und entspannen können. Das wollen wir Familien ermöglichen“, sagt Mike Laudon vom Kontakt-Team.

Situation schwieriger geworden

Insgesamt ist die Situation des Arbeitslosenzentrums schwieriger geworden: Seit einem Jahr ist es an der Bahnhofstraße 51 im 3. Stock untergebracht – Räumlichkeiten, die die städtische Dienstleistungstochter OGM der Einrichtung für kleines Geld zur Verfügung stellt. „Dafür sind wir sehr dankbar, denn reguläre Mietpreise könnten wir nicht aufbringen“, sagt Laudon. Täglich werden die Räumlichkeiten von rund 30 bis 50 überwiegend langzeitarbeitslosen Oberhausenern besucht, die dort Gesellschaft sowie Rat und Hilfe bei Alltags- und Ämterangelegenheiten finden. Kontakt: 66 90 60.