Oberhausen. Vor einem Jahr eröffnete das Geschäft „für Jedermann“ des Vereins Help2007 in Sterkrade an der Steinbrinkstraße. Die Verkaufsfläche für gebrauchte Möbel, Haushaltsgeräte und Trödel soll nun erweitert werden. Bisher wurden zehn Arbeitsplätze geschaffen.

Gebrauchte Möbel zu fairen Preisen und Arbeitsplätze für Menschen, die sonst keine Chance auf dem Arbeitsmarkt haben: Mit diesem Ansinnen eröffnete vor einem Jahr der Verein „Help2007“ das Sozialkaufhaus „für Jedermann“ in Sterkrade an der Steinbrinkstraße. „Ich muss gestehen, dass es schon ein etwas mulmiges Gefühl bei der Eröffnung war“, berichtet Martin Meyerratken, der das Kaufhaus zusammen mit seiner Frau Monika führt.

Denn der Verein, der sich 2007 in der sachsen-anhaltinischen Landeshauptstadt Magdeburg gegründet hatte, unterstützt nur bei der Organisation und Werbung. „Als Zweckbetrieb tragen wir alleine das finanzielle Risiko.“ Bisher habe sich der Einsatz aber gelohnt. Vier Vollzeitarbeitsplätze wurden in diesem einen Jahr geschaffen, zudem arbeiten sechs Mitarbeiter in Teilzeit. „Wir bemühen uns zudem gerade darum, unsere Verkaufsfläche zu vergrößern“, sagt Meyerratken.

Platz wird eng

Auf rund 450 Quadratmetern werden aktuell Möbel, Hausgeräte und weitere Haushaltsgegenstände aus zweiter Hand angeboten. „Wir bieten nur das an, was wir uns auch zu Hause in die Wohnung stellen würden“, so Meyerratken. Zudem gibt es einen großen Bereich für Trödel aller Art – Schallplatten, Gemälde und allerlei Krimskrams können dort gefunden werden. Die Gegenstände stammen aus Wohnungsauflösungen oder werden als Sachspende abgegeben. „Wir bauen auch komplette Küchen ab.“

Expansion in den Westen der Republik

„Help2007“ hat seine Wurzeln in Ostdeutschland. Sozialkaufhäuser gibt es etwa in Magedeburg, Dessau und Halle.

Seit dem vergangenen Jahr fasst der Verein auch im Westen der Republik Fuß. Neben dem Kaufhaus in Oberhausen gibt es nun Häuser in Mülheim, Bochum und Gelsenkirchen.

Wie ein Blick in den Verkaufsraum verrät, wird der Platz langsam eng. „Wir platzen aus allen Nähten“, sagt Meyerratken. Sollten nach dem Erd- und dem Kellergeschoss auch noch die Räumlichkeiten in der 1. Etage dazukommen, wird die Verkaufsfläche dann knapp 700 Quadratmeter betragen. „Derzeit laufen die Gespräche mit unserem Vermieter. Aber die Planungen sind konkret.“ Sollte sich das Kaufhaus weiter vergrößern, dann könnten auch weitere Arbeitsplätze entstehen.

Chancen ermöglichen

„Es war von Anfang an unsere Intention, nicht nur Möbel anzubieten, sondern auch Menschen eine Chance zu geben, die sie sonst auf dem Arbeitsmarkt nicht haben.“ Das Alter oder die Qualifikation seien weniger wichtig, so Meyerratken. „Es kommt darauf an, dass jemand zu uns in den Betrieb passt. Ob das ein gelernter Handwerker ist oder aber jemand, der nur sehr handwerklich geschickt ist, das tut nichts zur Sache.“ So seien die bisherigen Mitarbeiter meist nach langer Arbeitslosigkeit zum Kaufhaus gekommen.

Zudem will das Sozialkaufhaus mehr sein als nur ein Ort, an dem es Möbel zu kaufen gibt. „Wir greifen auch denjenigen unter die Arme, denen es finanziell nicht so gut geht.“ So werden besonders günstige Ratenzahlungen angeboten. „Und vor Weihnachten im vergangenen Jahr haben wir ein Essen veranstaltet.“ Gespeist wurde in der benachbarten „Feierbar“. „Am Ende des Abends haben wir die Gäste auch nach Hause gefahren.“