Oberhausen. Im neuen Sterkrader Sozialkaufhaus sind Möbel und Elektrogeräte erschwinglich. Die Nachfrage ist groß: Schon zur Eröffnung hat das Mitarbeiterteam viel zu tun.

Menschen, die sich in einer Notlage befinden, kaum Geld haben um sich und ihre Familie zu versorgen, diesen Menschen möchte das Ehepaar Meyerratken helfen. Mit der Eröffnung eines Sozialkaufhauses in der Sterkrader Innenstadt haben sie nun einen wichtigen Schritt getan. Die Nachfrage ist groß: Bereits nach wenigen Stunden sind erste Möbel verkauft. Nicht nur sozial schwächer gestellte Bürger kommen vorbei. „Bei uns darf jeder einkaufen“, sagt Martin Meyerratken.

An der Steinbrinkstraße 201 eröffnete das Kaufhaus, das gebrauchte, aber intakte Kleidung, Geschirr und Möbel sowie Elektrogeräte zum kleinen Preis anbietet. „Der Bedarf in dieser Stadt ist in jedem Fall da“, resümiert Meyerratken bereits nach ein paar Stunden. Bei dem Geschäft handelt es sich um einen von mehreren Ablegern eines Sozialkaufhauses in Magdeburg, ins Leben gerufen durch den Verein „Help 2007“.

Erschwinglich und stabil

Das zehnköpfige Team um Ehepaar Meyerratken hat am Eröffnungsmorgen eine Menge zu tun. Unentwegt strömen Kunden in den Laden. Jung und Alt, Bürger aus allen Schichten begrüßen die Mitarbeiter mit Sekt und Orangensaft. Martin Meyerratken schüttelt jedem Kunden die Hand, bietet seine Hilfe an und erläutert kurz das Konzept des Kaufhauses. „Auch Menschen, die unter der Armutsgrenze leben, sollten vernünftig wohnen dürfen.“

Seinen Bestand erhält das Kaufhaus größtenteils aus Wohnungsauflösungen, meist sind es Möbel älterer Menschen, die in eine Senioreneinrichtung umziehen müssen. Den Preis für Couch, Tisch, Kleidung und Co vergibt Ehepaar Meyeratken nach Gefühl, der Vereinsvorstand unterstützt sie dabei. Modern sei die Ware häufig zwar nicht, dafür aber erschwinglich und die Möbel seien stabil.

Kleidung ab einem Euro

So bietet das Sozialkaufhaus eine Couchgarnitur für 149 Euro an, ein komplettes Schlafzimmer für rund 400 Euro. Einen massiven Kiefernschrank, der im Antiquitätenladen sicherlich 350 Euro kosten würde, mutmaßt Meyerratken, verkauft der soziale Möbelladen für 149 Euro. Kommoden gibt es ab 14 Euro, Kleidung kann bereits ab einem Euro erworben werden.

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„Unsere Jungs liefern die ersten Stücke bereits aus“, erzählt Martin Meyerratken stolz. So freue sich eine Frau mit zwei Kindern, die vorher keine Möglichkeit zum Waschen hatte, über eine Waschmaschine für 50 Euro. Eine Küche samt Elektrogeräten ging für rund 700 Euro über die Ladentheke. Kleine, gelbe Zettel kleben an vielen Gegenständen. Sie weisen aus, dass das jeweilige Stück bereits einen Abnehmer gefunden hat.