Oberhausen. . Ein neues Eltern-Kind-Angebot der Katholischen Familienbildungsbildungsstätte ist Kooperation mit Tierschutzverein gestartet. Mädchen und Jungen bekommen durch den Umgang mit den Tieren Selbstvertrauen und lernen Verantwortung.
Ada, Anna-Lena, Jared, Mia, Martin und Chiora habe sich am Montagnachmittag mit Max, Lilly und Ronny getroffen. Während die Füße der Erstgenannten in Gummistiefel stecken – „damit die Socken nicht nass werden“, wie Jared (4) laut verkündete – traben die Letzteren einfach mit ihren Hufen durch Sand und Matsch.
Max, Lilly und Ronny sind drei Ponys des Tierschutzvereins „Pferde in Not“ von der Kirchhellener Straße. Mit ihnen wollen die Kinder und ihre Eltern oder Großeltern in den nächsten Wochen gemeinsam die wunderbare Welt der Pferde kennen lernen. Eine Möglichkeit, die ein neues Angebot der Katholischen Familienbildungsstätte bietet.
Eine Karotte als Belohnung
Einmal in der Woche, immer montags von 14.30 bis 16 Uhr, nimmt die kleine Gruppe von Eltern und Kindern im Alter zwischen drei und fünf Jahren am Kurs „Abenteuer Pferd“ teil. Gemeinsam möchten sie nicht nur das Striegeln und die Pflege der Pferde erlernen, sondern auch entdecken, wie die eigene (Körper-)Sprache und der Umgang von Mensch und Tier wirken.
Susanne Muth, die Leiterin des Kurses und Geschäftsführerin des Vereins, erklärt auch direkt zu Beginn die wichtigste Regel im Umgang mit dem Pferd: „Nie von hinten an das Pferd herantreten. Es kann nicht sehen, wer kommt, erschreckt sich und tritt womöglich aus.“ Sie rät deshalb: „Am Besten sprecht ihr mit dem Pony und sagt ihm, was ihr gerne tun möchtet“. Dass diese Worte sehr ernst genommen werden, macht sich noch eine ganze Weile später bemerkbar, als Mia (3) mit der Bürste in der Hand vor Ronny steht und ihn freundlich bittet: „Schließ doch mal die Augen, damit ich jetzt dort putzen kann“.
Die Sättel werden aufgelegt
Nach und nach sammeln sich immer mehr Pferdehaare am Boden, und auch die etwas ängstlicheren Kinder werden den Ponys gegenüber immer mutiger und drücken voller Freude ihre kleinen Gesichter ins weiche Fell.
Und dann ist es endlich soweit: Die Sättel werden aufgelegt und es geht ab auf den Reitplatz. Chiora, Mia und Ada dürfen zuerst aufsitzen und – von ihren Eltern geführt – die ersten Runden reiten. Die Begeisterung ist bei allen groß, die Gesichter strahlen, und keiner merkt bei all der Freude, dass beim Reiten der eine oder andere Gummistiefel von den Füßen rutscht und im Sand verloren geht.
Kinder gewinnen an Selbstvertrauen
Von Runde zu Runde gewinnen die Kinder an Selbstvertrauen und verbessern ihre Körperhaltung. Fast alle Kinder trauen sich etwas später, sich nur noch mit einer Hand am Sattel festzuhalten. Und wieder ein paar Runden weiter möchten alle immer schneller reiten und fordern ihre Mütter auf: „Renn doch mal, damit das Pony schneller läuft“.
Auch interessant
Wie im Flug ist dann die Kurszeit auch schon zu Ende. Die Pferde werden abgesattelt und kommen zurück an ihren Striegelplatz, die Kinder springen ausgelassen noch ein paar Runden durch Matsch und Pfützen und erklimmen einen großen Erdhügel.Bevor Ada, Anna-Lena, Jared, Mia, Martin und Chiora mit ihren Eltern und Großeltern nach Hause gehen, bekommen Lilly, Ronny und Max dann noch Karotten und werden mit den Worten verabschiedet: „Tschüss ,bis zum nächsten Mal“.