Oberhausen. . Die Sicherheit der Menschen im Straßenverkehr ist ein wichtiges Thema seines Lebens. Dieter Elsenrath-Junghans ist seit Jahrzehnten Mitglied der Verkehrswacht. Jedes Jahr arbeitet er hunderte Stunden für den Verein. Einen seiner größten Erfolge in Sachen Sicherheit hat er erst vor kurzem gefeiert.

Er hat das mal durchgerechnet: 800 Stunden im Jahr, gut drei Stunden täglich, ist Dieter Elsenrath-Junghans für die Oberhausener Verkehrswacht im Einsatz. Das sagt der 72-Jährige aber nicht mit einem gestressten Augenrollen, sondern einfach als Feststellung. Die ehrenamtliche Arbeit ist ihm eine Herzensangelegenheit, das spürt man.

Die Liste der Projekte und Aktivitäten, die der ehemalige Lehrer gerade für die Sicherheit von Kindern und Jugendlichen im Oberhausener Straßenverkehr initiiert hat, füllt in Stichpunkten zwei DIN-A-Seiten. Dafür überreicht Heinz Hardt, Präsident der Landesverkehrswacht NRW, Dieter Elsenrath-Junghans heute im Café Lux die Goldene Ehrennadel des Landesverbandes.

„Das war sicher nicht einfach“

Der Oberhausener ist einer, der gerne neue Wege geht, Neues aufbaut. Auch wenn das bedeutet, erstmal aus der Komfortzone rauszumüssen. Von 1963 bis 1977 hat er als Polizeibeamter im Verkehrsdienst gearbeitet. Aber Elsenrath-Junghans wollte pädagogisch arbeiten und so begann er ein Lehrerstudium. Das bedeutete: von sechs bis 14 Uhr Dienst bei der Polizei, danach ging’s an die Hochschule.

Oder umgekehrt. „Das war sicher nicht einfach“, meint er im Rückblick. Aber die Risikobereitschaft – auch damals wurden die fertigen Lehrkräfte nicht automatisch in den Schuldienst übernommen – lohnte sich: Dieter Elsenrath-Junghans arbeitete an der Alsfeldschule, wurde dort Konrektor und leitete von 1992 bis 2006 die Grundschule an der Rahmstraße in Essen.

Stiefmütterliches Dasein

Im Schuldienst machte er die Erfahrung, dass die Verkehrserziehung dort ein „stiefmütterliches Dasein fristet“. Grund genug, 1979 Mitglied bei der Verkehrswacht Oberhausen zu werden, sich als Fachberater für Verkehrserziehung beim Schulamt der Stadt Oberhausen und ab 1997 als Vorsitzender der hiesigen Verkehrswacht zu engagieren.

So führte Elsenrath-Junghans 2012 das Schulwegprojekt „Sicher zur Schule“ für die Vorschulkinder ein. Die Kindergärten bekommen Materialien, um das richtige Verhalten im Verkehr und die Bedeutung der Verkehrsschilder zu trainieren. „Auf die Ergebnisse bei der Entwicklung der Schulwegs-Unfälle sind wir richtig stolz“, sagt Elsenrath-Junghans. 2011 habe es noch 14 Unfälle auf dem Schulweg in Oberhausen gegeben, 2012 waren es sieben Unfälle und 2013 nur noch drei, „und in diesen drei Fällen waren nie die Kinder schuld“.

Ein heikles Thema

Gerne steht Elsenrath-Junghans auch an Infoständen, um Senioren von einem Pkw-Sicherheitstraining oder einem Gesundheits-Check mit Blick auf ihre Fahrtauglichkeit zu überzeugen. „Ein heikles Thema“, wie er weiß. Der 72-Jährige sagt selbst von sich, dass er kein Problem damit habe, wenn es nötig sein sollte, den Führerschein abzugeben.