Oberhausen.. Mittlerweile geht fast die Hälfte der erstmals ausgestellten Fahrerlaubnisse in Oberhausen an Minderjährige. Experten von Verkehrswacht und Polizei sehen das „begleitete Fahren“ durchweg gelungen, denn das begleitete Fahren für 17-Jährige macht sich auch bei der Verkehrssicherheit positiv bemerkbar.
Immer mehr junge Oberhausener warten nicht mehr auf ihren 18. Geburtstag, um sich hinter das Steuer eines Autos zu setzen. Sie nutzen die Möglichkeit des Führerscheins mit 17 Jahren, das sogenannte „begleitete Fahren“. Im Jahr 2012 wurden insgesamt rund 2000 Führerscheine in Oberhausen zum ersten Mal erteilt, darunter bereits in 744 Fällen an 17-Jährige.
Im vergangenen Jahr stieg dieser Anteil noch einmal deutlich an, von insgesamt 1873 Fahrerlaubnissen waren es 845. Das ist inzwischen fast die Hälfte. Experten begrüßen diese Entwicklung. „Das ist wirklich ein Erfolgsmodell“, so Carsten Bleckmann, Leiter der städtischen Führerschein- und Kraftfahrzeug-Zulassungsstelle.
Umsichtiger und konzentrierter
„Wir sehen das sehr positiv, dass immer mehr junge Menschen dieses Angebot annehmen.“ Bleckmann glaubt, dass die Zahlen weiter steigen werden. Und offenbar macht sich das begleitete Fahren auch positiv bei der Verkehrssicherheit bemerkbar. „Bisher mussten wir noch bei keinem 17-Jährigen die Fahrerlaubnis einziehen, weil er zu schnell unterwegs war oder andere Verstöße begangen hat“, so der Leiter der Führerscheinstelle
Aus seiner Sicht sei es von Vorteil, wenn ein erfahrener Autofahrer mit Rat und Tat dabei ist, wenn ein junger Oberhausener seine ersten Wochen und Monate am Steuer sitzt. „Eine Begleitperson muss aber auch geeignet sein. Sie darf nicht mehr als drei Punkte in Flensburg auf dem Konto haben und selbstverständlich nicht betrunken sein.“
Auch aus polizeilicher Sicht gibt es keinen Anlass, Bedenken gegen das Modell zu äußern. „Im vergangen Jahr war nur ein 17-Jähriger am Steuer in einen Unfall verwickelt“, berichtet Polizeisprecher Axel Deitermann auf Anfrage. „Und wie sich herausstellen sollte, war er nicht der Verursacher.“ Keine Bedenken also.
Umsichtiger, konzentrierter und verantwortungsvoller Auto fahren
„Man merkt auch, dass die Jugendlichen später umsichtiger, konzentrierter und verantwortungsvoller Auto fahren“, bekräftigt Dieter Elsenrath-Junghans, der Vorsitzende der Oberhausener Verkehrswacht, den rundum positiven Eindruck des begleiteten Fahrens. „Wir glauben, dass den jungen Autofahrern so eine ganz andere Einstellung vermittelt wird. Wenn Mutter, Vater oder ein anderer Verwandter seine Erfahrungen als Autofahrer weitergeben, kann das nur eine gute Sache sein.“ Sie bekämen so bereits früh ein Gefühl für ihr Auto.
Von allen Seiten bekomme er nur Positives zu hören. „Auch die Fahrlehrer, die bei uns in der Verkehrswacht Mitglied sind, sehen das als guten Weg an. So kann man jungen Leuten die Verantwortung beibringen, die das Lenken eines Autos mit sich bringt.“