Oberhausen. . Fast täglich werden Oberhausener Opfer von Taschendieben. Betroffen sind vor allem ältere Mitbürger. Hochmobile Täter stellen die Ermittler vor massive Probleme. Mit der Aktion „Augen auf – Tasche zu!“ will die Oberhausener Polizei die Bürger sensibilisieren.

Fast täglich versuchen Kriminelle, im Menschengedränge unbemerkt zuzuschlagen und Oberhausener zu berauben. Allein in der vergangenen Woche meldete die Polizei an einem einzigen Tag vier versuchte Taschendiebstähle – zwei Tatverdächtige wurden dabei ertappt, zwei waren leider erfolgreich.

Dabei ist die Zahl dieser Delikte in den vergangenen beiden Jahren insgesamt leicht zurückgegangen. 2011 gab es mit 694 Taten noch einen neuen Höhepunkt, 2012 waren es dagegen 631 Delikte, und 2013 verzeichnete die Polizei 590 Taschendiebstähle.

Organisierte Banden

Trotz dieser positiven Entwicklung, intensiviert die Behörde ihre Bemühungen. So gab es in dieser Woche wieder Informationsrundgänge unter dem Motto „Augen auf – Tasche zu!“. Zum einen, weil gerade ältere Mitbürger im Visier der Täter sind, zum anderen, weil die Aufklärungsquote weiterhin nur bei rund 22 Prozent liegt. Die Polizei kann zwar immer häufiger Fahndungserfolge feiern, dennoch bleiben drei von vier Taten ungeahndet.

„Wir haben es zum größten Teil mit organisierten Täterbanden zu tun, die dazu auch noch sehr mobil unterwegs sind“, erklärt Polizeisprecher Tom Litges. „In früheren Zeiten hat man seine Pappenheimer gekannt, heute ist es jedoch nicht mehr so, dass die Täter auch an ihrem Wohnort aktiv sind.“ Das Ruhrgebiet, also Städte wie Oberhausen oder Duisburg, ist gerade wegen seiner guten Autobahnanbindung so attraktiv. „Denn nach den Taten machen sich die Kriminellen schnell aus dem Staub.“ Teilweise wechseln sie sogar das Bundesland. „Wer heute in Oberhausen Taten begeht, kann morgen schon auf dem Weg nach München sein“, sagt Litges.

Kein Täter ist allein unterwegs

Alleine unterwegs sei dabei fast kein Täter. „In der Regel sind es Gruppen von zwei oder drei Leuten. Einer lenkt ab, der andere greift zu“, berichtet Sandra Hut, Kriminalhauptkommissarin bei der Prävention. „Es ist aber durchaus auch schon vorgekommen, dass sogar ein vierter Täter im Spiel war. An ihm wurde die Beute weitergegeben und weg war er.“

Da gerade ältere Mitbürger häufig Opfer von Taschendiebstählen werden, setzt die Polizei auf die Aufklärung der Bürgerinnen und Bürger. „Wir geben Tipps, wie man seine Wertsachen am Besten schützen können“, so Litges.