Oberhausen/Duisburg. Der Polizei sind vier Duisburger ins Netz gegangen, die als Trickdiebe und Drogendealer ihr Unwesen getrieben haben. Die vier Männer sollen in etwa 20 Fällen Senioren bestohlen und so laut Polizei mehrere zehntausend Euro ergaunert haben.
Die Polizei hat eine Bande von Trickdieben gestellt, die in der gesamten Region ihr Unwesen getrieben hat. Nach einer abenteuerlichen Diebestour schlugen Fahnder der Polizei Hessen und Niedersachsen zu und nahmen bereits am Dienstag drei Männer auf einer Bundesstraße im Landkreis Göttingen fest. Parallel dazu nahmen Ermittler der Polizei Oberhausen einen 47 Jahre alten Mittäter in Duisburg fest.
Ausgangspunkt der Festnahmen war ein von Fachleuten der Oberhausener Polizei geführtes Verfahren. Die vier Männer, die zwischen 23 und 47 Jahre alt sind und alle aus Duisburg stammen, sollen in etwa 20 Fällen Senioren bestohlen und so laut Polizei mehrere zehntausend Euro ergaunert haben. Außerdem sollen die Kriminellen in Drogengeschäfte verwickelt sein. Neben Göttingen und Kassel liegen etliche Tatorte in NRW (Bottrop-Kirchhellen, Düsseldorf, Emmerich, Kleve, Krefeld, Mülheim, Mettmann und Paderborn). Gegen die Festgenommenen erließ ein Richter in Hessen Haftbefehle.
Senioren bestohlen
Aufmerksam wurde die Polizei auf das Quartett nach Hinweisen von Zeugen, dass die Männer in Drogengeschäfte verwickelt sein sollen. Bei verdeckten Ermittlungen stießen die Polizisten zunächst auf einen 31-jährigen Duisburger. Der Mann steht im Verdacht, zusammen mit einem 47-jährigen Duisburger Komplizen und dessen Freundin mit Rauschgift gehandelt zu haben. Bei Wohnungsdurchsungen in Duisburg fand die Polizei mehrere fertig portionierte Verpackungen mit Kokain.
Den 47-Jährigen und die Frau nahm die Polizei am Dienstag fest, er befindet sich seitdem in Untersuchungshaft. Der 31 Jahre alte Mann, der eigentlich im offenen Vollzug sitzt, ist derzeit noch auf der Flucht.
Neben den Drogengeschäften soll der 47-jährige zudem mit den im Landkreis Göttingen festgenommenen Männern etliche Senioren bestohlen haben. Unter dem Vorwand, als Mitarbeiter eines Telefonunternehmens Anschlüsse oder Geräte kontrollieren zu müssen, verschafften sich die Männer Zutritt zu den Wohnungen. Vorwiegend alte Damen fielen auf den Trick herein. Einer der Männer lenkte die Wohnungsbesitzer ab, der andere suchte nach Geld oder Schmuck.
Ermittlungen dauern an
Am 6. Januar ging die Bande auf eine große geplante Diebestour, schildern die Oberhausener Beamten ihre weiteren Ermittlungen. Der 47-jährige Duisburger hatte bereits ein Auto gemietet und die mehrtägige Diebstahlstour geplant. Da er selbst verhindert war, engagierte er diesmal einen Fahrer. Zwei Komplizen sollten dann die Trickdiebstähle durchführen. Zunächst fuhren sie nach Magdeburg. Es kam dort allerdings nicht zu Straftaten, da die Täter nicht daran gedacht hatten, dass in Sachsen-Anhalt der 6.Januar ein Feiertag ist.
Schnell planten sie um und fuhren nach Thüringen. In Erfurt erbeuteten sie bei einer älteren Dame Schmuck. Schließlich fuhr die Truppe weiter nach Niedersachsen. In Göttingen verkauften die Kriminellen ihre Beute und gingen in der Stadt ebenfalls auf Diebeszug. Nach einem weiteren Trickdiebstahl in Kassel, bei dem die dreisten drei erneut Schmuck und Geld klauten, heftete sich die Polizei in Göttingen an die Fersen der Kriminellen. Nach einemweitern Diebstahl schnappten die Ermittler zu.
Inwieweit die Täter für weitere Taten in Frage kommen, insbesondere im Stadtgebiet Oberhausen, ist zurzeit noch Gegenstand der Ermittlungen.