Oberhausen. . 8,50 Euro pro Stunde – und das für alle, die 18 Jahre oder älter sind. Das sind die wichtigsten Eckdaten für den flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohn, der ab 2015 in Deutschland eingeführt werden soll. Der Unternehmerverband befürchtet Probleme für den Arbeitsmarkt. Das Handwerk bleibt ruhig.

8,50 Euro pro Stunde – und das für alle, die 18 Jahre oder älter sind. Das sind die wichtigsten Eckdaten für den flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohn, der ab 2015 in Deutschland eingeführt werden soll. Darauf haben sich die Spitzen der Großen Koalition jetzt geeinigt.

„Gott sei dank kommt der Mindestlohn endlich“, sagt Henrike Greven, Geschäftsführerin der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi in Mülheim und Oberhausen. Zehn Jahre lang habe Verdi für den Mindestlohn gekämpft. Nun sei er endlich da, auch wenn der Mindestlohn nach Meinung der Gewerkschaft in Zukunft ruhig etwas höher ausfallen könnte. Trotzdem ist Greven sich sicher: „Das wird Auswirkungen haben.“ Dass der Mindestlohn große Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt mit sich bringt – daran glaubt auch der für Oberhausen zuständige Unternehmerverband in Duisburg. Von positiven Auswirkungen ist jedoch keine Rede.

„Mindestlohn könnte Jobs kosten“

„Zur Wahrheit gehört, dass ein allgemeiner Mindestlohn Jobs kosten wird. Wenn der gesetzlich verordnete Einstiegslohn höher ist als die Produktivität der Arbeit, haben Unternehmen ein Problem. Es muss alles bezahlbar sein“, sagt Matthias Heidmeier vom Unternehmerverband. Er befürchtet, dass der Mindestlohn junge Menschen von einer guten Arbeit abhält. „Dann zum Beispiel, wenn Aushilfstätigkeiten attraktiver vergütet werden als Arbeit in Projekten, die wenig qualifizierte Jugendliche erst zu einer Ausbildung führen sollen.“ Unterstützung bekommt Heidmeier von Christiane Fern.

„Besonders für gering qualifizierte Arbeitslose, die gut bezahlte Stellen kaum bekommen können, bieten niedrig entlohnte Stellen einen Einstieg in die Arbeitswelt“, sagt die Chefin der Arbeitsagentur in Oberhausen, stellt aber gleichzeitig klar: „Es kann andererseits nicht das Ziel sein, niedrige Löhne dauerhaft staatlich aufzustocken.“ Der Mindestlohn sei gut für die Wirtschaft in Oberhausen widerspricht Henrike Greven von Verdi: „Wenn die Bürger mehr Geld bekommen, dann können sie auch mehr kaufen.“

„Uns ist der Mindestlohn relativ egal“, sagt hingegen Barbara Pezzei, Geschäftsführerin der Kreishandwerkerschaft Mülheim/Oberhausen. „Unsere Betriebe zahlen ohnehin den Mindestlohn.“