Oberhausen. . Der englische Pilot eines kanadischen Bombers wurde 1944 wahrscheinlich über Oberhausen-Sterkrade abgeschossen. Sein Neffe sucht nun Zeitzeugen, die Informationen über die genaue Absturzstelle und die Auffindesituation liefern können.

Seine letzte Ruhestätte findet sich auf dem größten Kriegsgräberfriedhof des Commonwealth in Deutschland – auf dem Britischen Ehrenfriedhof im Klever Reichswald. Den Tod soll der junge englische Pilot John Isaac Hoyle in den frühen Morgenstunden des 18. Dezember 1944 in Oberhausen gefunden haben, als er von Flak getroffen im Bereich Sterkrade Nord/Ravenhorst mit seinem kanadischen Halifax-Bomber abstürzte. Zu dieser Überzeugung ist sein in England lebender Neffe nach intensiver Recherche aller ihm zur Verfügung stehenden Quellen gelangt. Jetzt sucht er nach Zeitzeugen, die ihm noch etwas zu den näheren Umständen des Abschusses, insbesondere der genauen Absturzstelle und der konkreten Auffindesituation sagen können.

Dazu hat sich der Neffe John Soulsby an einen amerikanischen Historiker gewandt, damit dieser im US-Bundesarchiv NARA deutsche Kriegsdokumente nach entsprechenden Unterlagen durchforstet. Der wiederum hat sich hilfesuchend an Klaus Schumann gewandt, der als Mitglied des Volksbundes der Kriegsgräberfürsorge ehrenamtlich solchen Soldatenschicksalen nachspürt: „Ich habe zunächst Kontakt zum Stadtarchiv Oberhausen aufgenommen, wo man sich viel Mühe gemacht hat, letztlich aber keine weiteren klärenden Unterlagen finden konnte“, erzählt Schumann, der nun hofft, über einen Aufruf in der NRZ vielleicht doch noch fehlende Puzzleteilchen ins Gesamtbild einfügen zu können.

In Nord Yorkshire gestartet

Wer kann helfen?

Wer in irgendeiner Weise zur Klärung beitragen kann, wende sich bitte an Klaus Schumann – per E-Mail an klaus-schumann@gmx.de oder unter 034292-72576.

Soweit die Geschichte, wie sie sich dem Neffen des abgeschossenen Piloten bislang darstellt: Am 18. Dezember 1944 soll das Flugzeug der „Royal Canadian Airforce“, das – teilweise mit englischer Besatzung – von Linton On Ouse in Nord Yorkshire aus gestartet war, gegen 6.20 Uhr abgeschossen worden sein. Irgendwo in einem englischen Archiv fand der Neffe des dabei getöteten 23-jährigen Piloten einen nicht näher erklärten Hinweis darauf, dass der Absturz damals an einen Polizeiposten telefonisch gemeldet worden sein soll. „Aber von den polizeilich gemachten Aufzeichnungen ist vermutlich nichts mehr auffindbar“, sagt Klaus Schumann.

Die letzte Hoffnung, noch Näheres herauszufinden, ist die Erinnerung möglicher Zeitzeugen. „Ich bin für jeden kleinsten Hinweis dankbar. Und manchmal hat man ja Glück: Erst kürzlich haben wir in einem anderen Fall – einer abgeschossenen amerikanischen Maschine – noch Zeitzeugen gefunden, die Details eines sehr tragischen Schicksals klären konnten.“