Oberhausen. . Car-Sharing und Elektromobilität – damit will die Stadt künftig 200.000 Euro pro Jahr einsparen und darüber hinaus noch jede Menge Kohlendioxid. Doch bevor die Stadt zum Vorbild für andere Städte werden kann, muss das Feinstaubproblem an der Mülheimer Straße gelöst werden.
Die Stadt Oberhausen will die Mobilität ihrer Mitarbeiter auf eine neue Basis stellen – Car-Sharing und Elektrofahrzeuge sind die großen Schlagworte. Ein umfangreiches Konzept wurde erstellt, die Aussicht steht im Raum, 200.000 Euro pro Jahr und jede Menge Kohlendioxid einzusparen. Doch dieses mutige und ambitionierte Konzept kann noch viel mehr bedeuten: Oberhausen, die einst durch Schwerindustrie ganz graue Stadt mit ihren Hochöfen und Zechen, kann einen Schritt in das 21. Jahrhundert wagen und Vorbild sein.
Doch bevor es so weit ist, dass andere von Oberhausen lernen können, gilt es, das große Feinstaubproblem an der Mülheimer Straße in den Griff zu bekommen. Aktuell sind in diesem Jahr bereits neun Tage zu verzeichnen, an denen die gesetzlichen Grenzwerte überschritten wurden. Sollten bald weniger Oberhausener mit dem eigenen Auto unterwegs sein, könnte das ein erster Beitrag sein, bevor Ungemach in Form von EU-Sanktionen aus Brüssel droht.
Wozu noch große Vier- oder Fünfsitzer?
Wie die grüne Umweltdezernentin Sabine Lauxen betont, werden die meisten Dienstfahrten von einer Person alleine gemacht. Wofür braucht es da große Vier- oder Fünfsitzer, die einen enormen Benzinverbrauch haben? Die Zukunft gehöre Fahrrädern, Pedelecs und auch den Elektro-Autos sowie einer intelligenten Nutzung der Fahrzeuge. Oberbürgermeister Klaus Wehling auf dem Drahtesel oder Ordnungsdezernent Frank Motschull in einem einsitzigen Elektro-Gefährt? Eine Vorstellung, die Realität werden kann, sollte der städtische Fuhrpark auf Elektroantriebe setzen.
Das größte Hindernis ist dabei in den Köpfen der Oberhausener zu suchen. Lange Jahre galt das eigene Auto als das Statussymbol schlechthin. Diese Denke gilt es nun aufzubrechen und die Alternativen zu zeigen. Der Sozialdemokrat Manfred Flore hat absolut recht, wenn er anmerkt, dass ein Wandel nur mit den Menschen und nicht gegen die Menschen funktionieren kann. Die Stadtspitze muss sich an ihren Worten messen lassen. Schließlich hat sie eine transparente Information und Mitwirkung der Bediensteten versprochen.