Oberhausen. . Die Pläne für das neue Mobilitätskonzept der Stadtverwaltung und der städtischen Dienstleistungstochter OGM sind umfassend. Rathaus-Bedienstete sollen künftig geförderte Fahrkarten erhalten und den städtischen Fuhrpark auch privat nutzen können.

Die Pläne des Rathauses, die Mobilität der städtischen Bediensteten auf komplett neue Beine zu stellen, gehen weit über das bisher bekannte Maß hinaus. Künftig soll es für die insgesamt knapp 3000 Mitarbeiter von Stadt und Dienstleistungstochter OGM besonders geförderte Tickets für den Nahverkehr geben. Außerdem sollen es ihnen möglich sein, die Fahrzeuge aus dem städtischen Fahrzeugpool auch privat zu nutzen. „Wir wollen das Bewusstsein dafür schärfen, welche Alternativen es im Bereich der Mobilität gibt“, sagt Umweltdezernentin Sabine Lauxen (Grüne). Der Startschuss für das neue Mobilitätsmanagement soll Ende 2015 erfolgen.

Keine Umstellung auf einen Schlag

„Oberhausen könnte damit eine der ersten deutschen Großstädte sein, die ein derartiges System umsetzt.“ Wie berichtet, will die Stadt einen eigenen Fahrzeugpool aufbauen, der sowohl Autos und Motorroller als auch Fahrräder umfasst. Ein möglichst großer Teil der Fahrzeuge soll dabei umweltschonend, vorzugsweise elektrisch, angetrieben werden. „Dass wird jedoch nicht für den kompletten Fuhrpark umsetzbar sein“, erklärt Beate Schmücker aus dem Fachbereich Ökologische Planung. „Dafür ist die Entwicklung der Elektro-Autos noch nicht weit genug fortgeschritten.“ Außerdem bestehen noch Verpflichtungen: „Die Leasingverträge der aktuellen Dienstwagen laufen teilweise weiter.“ Momentan besteht der Fuhrpark von Stadt und OGM aus 122 Wagen. Eine komplette Umstellung auf einen Schlag kann es somit nicht geben.

Unklar sei, ob die gesamte Verwaltung direkt in den Genuss des neuen Systems kommt. „Möglicherweise werden zuerst die Bereiche starten, in denen viele Dienstfahrten anfallen“, sagt Schmücker. In einem weiteren Schritt soll es ein sogenanntes „JobTicket“ geben, mit dem städtische Bedienstete für einen vergünstigten Preis auch außerhalb der Dienstes mit Bus und Bahn unterwegs sein können. Ferner soll es für die Mitarbeiter möglich werden, den städtischen Fuhrpark für private Zwecke, etwa am Wochenende, zu nutzen – gegen eine Gebühr. „Das könnte gerade für diejenigen interessant sein, die kein eigenes Auto haben“, so Umweltdezernentin Lauxen.

„Es geht uns auf keinen Fall darum, irgendjemandem das eigene Auto zu verbieten“, betont sie. Die erwogene Mobilitätsplanung würde niemanden einschränken. „Zudem können wir Geld sparen und den Ausstoß von Kohlenstoffdioxid senken.“