Oberhausen.
Mehr Aufenthaltsqualität, neue Dienstleistungsangebote, weitere seniorengerechte Wohnungen, die Wiederöffnung des Parkhauses an der Linsingenstraße, das neue Jugendzentrum, eine Neubelebung des leer stehenden, alten Postamtes nahe dem Hauptbahnhof, die Verlängerung der Linie 105 – Projekte und Perspektiven, die am Mittwochabend beim zweiten Bürgerforum der SPD zur Sprache kamen. Gut 70 Interessierte hatten sich im Haus Union an der Schenkendorfstraße eingefunden, um mit der SPD-Spitze über Gegenwart und Zukunft von Alt-Oberhausen zu sprechen.
Es sind – wie sich auch beim ersten Bürgerforum in Sterkrade zeigte – die kleinen und größeren Ärgernisse vor der Haustür und im Alltag, für die die Bürger sich Lösungen wünschen. „Auf der Marktstraße fehlen Bänke, Bänke, Bänke“, monierte zum Beispiel eine Oberhausenerin, und René Pascheberg, Ratsherr und Bezirksbürgermeiste-Kandidat der SPD, stimmte zu: „Sie haben vollkommen recht.“
Nicht stolz auf Oberhausen
Dieter Elsenrath-Junghans, Vorsitzender der Verkehrswacht Oberhausen, forderte mehr Sicherheit besonders vor Grundschulen – morgens, wenn die Eltern ihre Kinder mit dem Wagen zur Schule bringen: „Man wundert sich, dass da bisher keine großen Unfälle waren. Da müssen wir dringend ‘was tun.“
Eine andere Bürgerin beklagte, dass die nahe einer Schule gelegenen Grünflächen permanent zugemüllt würden. Stolz auf Oberhausen – so lautet der Slogan der SPD – , das könne sie wahrlich nicht sein.
Doch können Politik und Stadtverwaltung alles erledigen, alles regeln, für alles eine Lösung anbieten und die auch finanzieren? Für mehr Eigeninitiative warb der ehemalige Planungsdezernent und heutige Stoag-Geschäftsführer Peter Klunk. Sein Werben fand bei vielen Zuhörern Zustimmung.
Fördermittel weder vom Land noch vom Bund
SPD-Fraktionschef Wolfgang Große Brömer kündigte an, dass allerdings das, was Politik und Stadt tun könnten, um das Umfeld des Hauptbahnhofs weiterzuentwickeln, auch angepackt werde – nicht zuletzt dank der durch den Stärkungspakt des Landes und die eigenen Konsolidierungsanstrengungen wieder gewonnenen finanziellen Freiräume. Das Zentrum Altenberg zum Beispiel bedürfe einer stärkeren Anbindung an die Stadtmitte. Seniorengerechtes Wohnen – Stichwort Pacelli-Wohnquartier – soll vorangetrieben werden. Das Rheinische Industriemuseum habe für Um- und Ausbauarbeiten auch schon einen Förderantrag gestellt. Über die Förderung von Projekten sei man mit der Landesregierung im regen Austausch. „Wir hoffen, dass sich das Quartier um den Bahnhof in den nächsten Jahren deutlich verbessern wird.“
Enttäuschen musste SPD-Parteichef und Verkehrsminister Michael Groschek Wünsche nach neuen Straßen, auch wenn der Bedarf da sei, oder einer Anbindung des Bero-Zentrums an die Marktstraße. Fördermittel könne es weder von Bund noch Land geben.