Oberhausen. Warum wird der Sterkrader Innenstadtbereich nicht komplett zur Tempo 30-Zone? Wer ist schuld an der Verschuldung der Stadt, wird nicht genug gespart? Diese Fragen beschäftigen die Oberhausener. Die Antworten gab’s Dienstagabend beim ersten von drei SPD-Bürgerforen.
Warum wird der Sterkrader Innenstadtbereich nicht komplett zur Tempo 30-Zone? Wer ist schuld an der Verschuldung der Stadt, wird nicht genug gespart? Diese Fragen beschäftigen die Oberhausener. Die Antworten gab’s Dienstagabend beim ersten von drei SPD-Bürgerforen. Bedenkenswertes soll in das Kommunalwahlprogramm 2014 einfließen. Gut 40 Bürger und Politiker kamen ins Lokal Neifer an der Sterkrader Steinbrinkstraße, wo Vertreter von Partei- und Verwaltungsspitze mit Bürgern Meinungen und Fakten austauschten.
Vor der Diskussion hatten aber erst mal die SPD-Granden das Wort: SPD-Chef Michael Groschek verwies auf den gravierenden Strukturwandel im Einzelhandel, unter dem viele Ortszentren litten. Als Minister im rot-grünen NRW-Landeskabinett lobte er die Hilfen des Landes und zeigte sich optimistisch, dass Modellprojekte weiter gefördert würden. Für SPD-Fraktionschef Wolfgang Große Brömer ist die demografische Entwicklung das zentrale Thema. Um so erfreulicher sei, dass der Zuzug von Menschen nach Oberhausen zuletzt deutlich zugenommen habe. Bezirksbürgermeisterkandidat Ulrich Real lobte die Bedeutung der Vereinsarbeit in den jeweiligen Quartieren.
Verdreckter Zilianplatz
Wie wichtig die Beschäftigung mit Problemen im direkten Wohnumfeld ist, zeigten die Diskussionsbeiträge: Der Zilianplatz am Bahnhof sei regelmäßig verdreckt, da müsse endlich mal Abhilfe geschaffen werden. Der Turm des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums sei total marode, die Sanierung äußerst kostenintensiv. Im Volkspark seien die Wege von den Wagen derer, die an der Bahntrasse arbeiteten, total kaputt gefahren worden, und die Stadt müsse dies für teuer Geld sanieren. Immer mehr Fachgeschäfte in der Sterkrader Innenstadt gäben auf, dafür nähme die Zahl billiger Dienstleister zu. Das vom Land initiierte Projekt gegen Jugendarbeitslosigkeit „Kein Abschluss ohne Anschluss“ müsse auch in Oberhausen noch stärker gewürdigt werden. Fraktionsgeschäftsführer Heiko Blumenthal schrieb fleißig mit.
Die Schwierigkeiten, vor denen dabei Stadtpolitik steht, machten die Vertreter der Partei deutlich: Wer mehr Pflege und Sauberkeit wolle, müsse mehr Geld ausgeben. Wer große Tempo 30-Zonen fordere, verlängere damit Fahrzeiten von Bussen, was den öffentlichen Nahverkehr unattraktiv mache. Und was die Haushaltspolitik betrifft, wies Kämmerer Apostolos Tsalastras auf über 200 beschlossen Sparvorschläge hin.