Oberhausen. Die Sparkasse Oberhausen und die Volksbank Rhein-Ruhr wollen das Betriebssystem in ihren Geldautomaten umstellen, um sie vor Hackerangriffen zu schützen. Derzeit arbeiten sie mit Windows XP, für das Microsoft den Support einstellt. Die Sparkasse macht im April den Anfang. Die Volksbank folgt 2015.

Banken in Oberhausen wollen ihre Geldautomaten nachrüsten, um sie vor Hackerangriffen zu schützen. Noch laufen die Automaten von Stadtsparkasse und Volksbank Rhein-Ruhr mit dem rund 13 Jahre alten Betriebssystem Windows XP. Dessen Support seitens des Herstellers Microsoft endet aber am 8. April 2014. Ab dann gibt es keine regulären Sicherheits-Updates mehr. Die Bundesregierung hatte daher bereits vor möglichen Sicherheitslücken und vermehrten Angriffen von Kriminellen gewarnt.

„Unser eigenes Rechenzentrum hat schon 2013 auf das Ende des Supports hingewiesen“, so ein Sprecher der Oberhausener Sparkasse. Derzeit liefen die letzten Sicherheitstests mit dem Nachfolge-System Windows 7. Ab April soll es dann für eine mittelgroße fünfstellige Summe auf allen 57 Sparkasse-Automaten in Oberhausen installiert werden. Diese Maßnahme habe auch eine strategische Dimension, weil das alte System gar nicht mehr weiterentwickelt werde.

Volksbank-Automaten nicht mit Internet verbunden

„Der Umstellungsprozess wird ein paar Wochen dauern, weil wir die Arbeiten an den Automaten händisch vornehmen müssen. Aber wir haben auch keinen besonderen Zeitdruck“, versichert der Sparkassen-Sprecher. Schließlich handele es sich um abgekapselte Geräte, von denen keines mit dem Internet verbunden sei. „Sie haben nicht einmal einen USB-Port, über den ein Angriff möglich wäre.“

Ähnlich entspannte Töne sind von der Volksbank Rhein-Ruhr zu vernehmen. „Nur weil der Support eingestellt wird, heißt das in keiner Weise, dass das Betriebssystem in seiner Funktion plötzlich irgendwie eingeschränkt ist“, betont Sprecherin Claudia Stäubner. Die Volksbank-Automaten seien ebenfalls nicht direkt mit dem Internet verbunden und daher von Hacker-Angriffen nicht akut gefährdet. „Es ist auch nicht zu erwarten, dass ab April plötzlich die Aktionen von den Kriminellen schlagartig zunehmen“, so Stäubner. Die Geräte in den sieben Oberhausener Volksbank-Filialen sollen ab Anfang 2015 mit einem neuen Betriebssystem ausgestattet werden.

Auf allen läuft Windows XP

Eine andere Strategie als Sparkasse und Volksbank verfolgen offenbar Deutsche Bank und Commerzbank: „Für das von uns in unserem Selbstbedienungs-Geräten eingesetzte Betriebssystem wird durch Microsoft definitiv noch mehrere Jahre voller Support geliefert“, betont etwa Deutsche-Bank-Sprecher Hans Wolf Hohn und verweist auf eine allgemeine Erklärung der Kreditwirtschaft. Darin steht, dass Microsoft die industriellen Varianten von Windows XP kostenpflichtig auch über das Jahr 2014 hinaus unterstützt.

Die Commerzbank lässt zu ihren sechs Geldautomaten in Oberhausen ebenfalls verlauten, dass deren Support über April 2014 hinaus sichergestellt sei. Auf allen läuft Windows XP.