Oberhausen. Es vergeht kaum noch ein Tag, an dem die Emscher-Arbeiter im Holtener Feld in Oberhausen keine Bomben finden. Am Donnerstagmorgen wurden erneut zwei Bombenfunde gemeldet. Beide Welkriegs-Überbleibsel mussten umgehend entschärft werden. Das war in 28 Minuten erledigt.
Das klappte ja wieder wie am Schnürchen: Um 16.33 Uhr am Donnerstag hatte Sprengstoffexperte Peter Giesecke zwei britische Weltkriegsbomben entschärft, die am Morgen von Arbeitern an der Emscher im Holtener Feld in Oberhausen gefunden worden waren. „Es ist zum Glück alles gut gegangen, alles hat hervorragend geklappt. Der Verkehr fließt wieder“, sagte Uwe Spee, Sprecher der Stadt Oberhausen.
Damit musste das Rathaus bereits zum dritten Mal in zeitlich naher Abfolge zu einer Blitzentschärfung innerhalb weniger Stunden greifen: Nach einer neuen Verfügung des Landes sind seit einiger Zeit die Städte gezwungen, Entschärfungen sehr zügig noch am gleichen Tag vornehmen zu lassen, um mögliche Gefahren für die Bevölkerung klein zu halten.
180 Anwohner von Evakuierung betroffen
So warnte die Feuerwehr mittags die Mieter der Siedlung am Bruchsteg und an der Flugstraße, dass sie die Häuser ab 15.30 Uhr verlassen müssen. Zudem gingen städtische Mitarbeiter vor Ort von Tür zu Tür der Wohnungen betroffener Oberhausener. Zwei Kranke mussten liegend per Rettungswagen abtransportiert werden. Von der Evakuierungsaktion um 14 Uhr waren 180 direkte Anwohner am Holtener Feld betroffen.
Um 15.30 Uhr wurden dann wichtige Durchgangsstraßen im Oberhausener Norden rund um das Holtener Feld für den Autoverkehr gesperrt: Die Bahnstraße, die Siegesstraße, die Kurfürstenstraße, die Otto-Roelen-Straße. Um 16.05 Uhr begann Giesecke mit der Entschärfung, 28 Minuten später waren die Bomben dann funktionsuntüchtig.
Ruhrchemie-Werk war strategisches Ziel
Fast schon in Serie werden im Zuge des Emscherumbaus im Holtener Feld gefährliche Weltkriegsbomben freigelegt. Denn für die alliierten Bomberverbände lag im Oberhausener Norden mit dem alten Ruhrchemie-Werk ein strategisches Ziel.
Erst am Dienstag war der Kampfmittelbeseitigungsdienst im Stadtnorden angerückt, um drei Bomben zu entschärfen. Vergangenen Freitag wurde der Zünder einer englischen Fünf-Zentner-Bombe kontrolliert gesprengt. Am 25. Februar hatte die erste Blitz-Entschärfung stattgefunden.
Im Zusammenhang mit dem Emscherumbau wurden im vergangenen Jahr übrigens zwölf Blindgänger entdeckt, 2014 sind es schon sechs. (-ps/sos)