Oberhausen. Bei den Arbeiten für den Emscherumbau hat der Kampfmittelbeseitigungsdienst in Oberhausen-Holten erneut drei Blindgänger im Boden entdeckt. Rund 180 Anwohner mussten ihre Wohnungen verlassen. Nach einer halben Stunde waren alle drei Blindgänger bereits entschärft.

Auf der Großbaustelle für den Emscherumbau im Holtener Feld wurden erneut mehrere Fliegerbomben im Boden gefunden. Nachdem die Bezirksregierung den Kommunen die schnelle Entschärfung der gefährlichen Weltkriegsrelikte auferlegt hat, rückten die Fachleute des Kampfmittelbeseitigungsdienstes bereits wenige Stunden später an.

Ohne große Vorkommnisse konnte Peter Giesecke vom Kampfmittelbeseitigungsdienst dann um 14.30 Uhr mit der Arbeit an den drei britischen Fünf-Zentner-Bomben beginnen. Nach nur einer halben Stunde gab es bereits Entwarnung auf der Baustelle. Alle drei Zünder wurden ohne Probleme gesprengt, um 15.10 Uhr rollte der Verkehr wieder und die 180 Anwohner konnten zurück in ihre Wohnungen.

Bombe Holten.JPG

Für die zweite Evakuierungsaktion im Jahr 2014 mussten die Bewohner der Venn-, Roggen- und Flugstraße sowie der Straße Bruchsteg ihre Häuaser verlassen. Für sie hatte die Feuerwehr an der Otto.Roelen-Straße einen Bus zur Verfügung gestellt. Mitarbeiter des städtischen Ordnungsamtes waren seit den Mittagsstunden unterwegs und informierten die Anwohner. Vier bettlägerige Menschen holte der Rettungsdienst ab, insgesamt waren 44 Kräfte von Feuerwehr, Ordnungsamt und Polizei an dem Einsatz beteiligt.

Wegen der Straßensperrung durften auch Busse der DVG-Linie 905 die Haltestelle „Holten Markt“ ab 14 Uhr nicht mehr anfahren. Die Ersatzhaltestelle wurde für die Zeit der Sperrung nahe dem Kreisverteiler in die Straße „Am Stadtgraben“ verlegt, teilte die Duisburger Verkehrsgesellschaft mit.

Vergangene Woche gleich zwei Entschärfungen

Fast schon in Serie werden im Zuge des Emscherumbaus im Holtener Feld gefährliche Weltkriegsbomben freigelegt. Denn für die alliierten Bomberverbände lag im Oberhausener Norden mit dem alten Ruhrchemie-Werk ein strategisches Ziel. Vergangene Woche rückte der Kampfmittelbeseitigungsdienst gleich zweimal im Stadtnorden an.

Letzten Freitag wurde der Zünder einer englischen Fünf-Zentner-Bombe kontrolliert gesprengt. Es war das zweite Mal dass eine alte Fliegerbombe aufgrund der verschärften Bestimmungen der Bezirksregierung Düsseldorf binnen weniger Stunden beseitigt werden musste. Im Zusammenhang mit dem Emscherumbau wurden im vergangenen Jahr übrigens 12 Blindgänger entdeckt, 2014 bereits vier. (mawo/rus)