Oberhausen. . Immer mehr Kinder mit besonderem Förderbedarf gehen auch in Oberhausen zu Regelschulen. Das hat zur Folge, das einige Förderschulen in Oberhausen zu wenige Schüler haben. Die Schulverwaltung will handeln und einen Zukunftsplan für die Schulen entwickeln: schließen, zusammenlegen, auslaufen lassen.

Weil immer mehr Kinder mit besonderem Förderbedarf zu Regelschulen gehen und nach den Sommerferien sogar einen Anspruch auf gemeinsamen Unterricht haben, gehen den Förderschulen die Schüler aus. Konkret heißt das: Die Schülerzahlen der Oberhausener Förderschulen mit dem Schwerpunkt „Lernen“ und „Emotionale und Soziale Entwicklung“ sind alle unter der vorgeschriebenen Mindestgröße. Das sind die Christian-Morgenstern-, die Stötzner-, die Fröbel-, die Herder- sowie die Otfried-Preußler-Schule.

„Es besteht Handlungsbedarf“, sagt Oberhausens Schuldezernentin Elke Münich. Der Schulentwicklungsplan für die Förderschulen müsse vorgezogen werden, da die Bezirksregierung auf eine Umsetzung zum 1. August 2015 dringe. Eigentlich sollte 2015 ein neuer Zukunftsplan für alle Schulformen in Oberhausen beschlossen werden. Das ist für die Förderschulen aber zu spät.

Mögliche Optionen für die betroffenen Förderschulen: schließen, auslaufen lassen, zusammenlegen. Ein externer Gutachter, kündigt Münich an, solle alle Möglichkeiten prüfen, Daten, Fakten und Gebäude analysieren. Dies solle bereits im März passieren.

Der Zeitplan ist knapp

Und noch vor der Sommerpause will die Schulverwaltung einen Entwurf des Zukunftsplans für die Förderschulen in die Gremien einbringen. Der Schulausschuss soll am 28. August darüber beschließen können – und der neue Rat am 15. September. Die Schulkonferenzen der Förderschulen sollten noch vor den Sommerferien über den Plan beraten.

Der Zeitplan sei deshalb so eng gestrickt, damit bereits im Oktober beim Start der Grundschul-Anmeldungen klar ist, welche Förderschulen es noch für Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf in Oberhausen gibt.

Der Zeitplan sei „sehr knapp“, kommentierte Stefan Zimkeit, schulpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion, im Schulausschuss. Weder die Politik noch die Elternverbände und Schulen könnten die „Entscheidungen mit erheblicher Tragweite“ angemessen beraten. Er forderte Schuldezernentin Elke Münich auf, „in Dialog mit der Bezirksregierung zu treten, ob nicht auch eine spätere Entscheidung möglich ist“. Auch Sandra Gödderz (Grüne) kritisiert den Zeitdruck. „Es ist sehr wichtig, in diesem sensiblen Fall für Transparenz zu sorgen und das ist in so kurzer Zeit unmöglich.“