Oberhausen. Oberhausener Gleichstellungsstelle legt ihren Jahresbericht für 2013 vor: Neue Arbeitskreise und Diskussionsplattformen ins Leben gerufen
Ein arbeitsintensives, aber auch sehr spannendes und kreatives Jahr: Britta Costecki, die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt, ist damit sehr zufrieden, welche Projekte 2013 angeschoben werden konnten. „Wir haben Arbeitskreise gegründet, die sich mit den Themen Prostitution und Frauenerwerbstätigkeit beschäftigen.
Das sind Sachen, die uns in Oberhausen wirklich unter den Nägeln brennen.“ Außerdem wurden mit den Oberhausener Frauenfilmtagen „visuelle“ oder dem Diskussionsforum „Lez Discuss“ spannende Plattformen ins Leben gerufen, die sich mit der Rolle der Frau in der Gesellschaft beschäftigen.
Schwerpunkt ist das Thema Prostitution
Ein absoluter Schwerpunkt soll auch in diesem Jahr beim Thema Prostitution liegen. „Leider haben viele Frauen, die auf der Flaßhofstraße ihrer Tätigkeit nachgehen, keinen Zugang zu einer ausreichenden medizinischen Versorgung“, so Costecki. „Dabei können durch ungeschützten Geschlechtsverkehr Krankheiten sehr schnell um sich greifen. Auch unter den Freiern.“ Darum sei es ein Kernanliegen, diese Frauen zu unterstützen.
„Leider gibt es keine vorgeschriebenen Untersuchungen seitens des Gesundheitsamtes mehr.“ Costecki will die Frauen deswegen auf andere Art und Weise erreichen. „Wir arbeiten dafür mit Solwodi zusammen.“ Der Verein Solwodi (Solidarity with Women in Distress – Solidarität mit Frauen in Not) setzt auf die Arbeit von Streetworkern und den direkten Kontakt mit Frauen in der Rotlichtszene. „Präventionsgespräche sind sicherlich eine zielführende Möglichkeit. Wir wollen vermitteln, dass es Ansprechpartner gibt.“
„Der Austausch ist sehr fruchtbar“
Im Arbeitskreis Prostitution, der sich an diesem Montag erneut trifft, wirkt auch die örtliche Beratungsstelle für Sexualpädagogik des Verbandes „pro Familia“ mit. „Der Austausch ist sehr fruchtbar“, befindet die Gleichstellungsbeauftragte Costecki.
Weitere Arbeits-Schwerpunkte sieht sie im Bereich der gleichgeschlechtlichen Liebe. So habe die Stadtbibliothek bereits ihre Angebotspalette um Literatur zum Thema „Sexuelle Vielfalt/ Sexuelle Identität“ erweitert. Weitere Aktionen sollen jedoch folgen. So ist ein Treffpunkt für lesbische Frauen geplant und auch ein Jugendtreff soll installiert werden.